„Happy new year!“ DieWeltbörsen starteten unisono zu Jahresbeginn am 2. Januar miteiner Kursrallye gen Norden nach dem Motto: „Das Horrorjahr 2008haben wir hinter und gelassen, fangen wir mit Mut und Zuversicht mitdem neuen Jahr an!“. Der Dow Jones Index schoss um 2,94% bzw. 258Indexpunkte auf 9034 Indexpunkte und der DAX sogar um 3,39% bzw. 162Indexpunkte auf 4973 Indexpunkte in die Höhe. Der Nikkei-Indexstartete immerhin mit einem Plus von 1,28% (+112 Indexpunkten) auf8859 Indexpunkte.
Die ersten 7 Tage an derWall Street sind oft maßgeblich für das ganze Jahr. Imletzten Jahr waren die ersten Handelstage an der Wall Street vonstarken Kurseinbrüchen geprägt. Jetzt kommt es darauf an,dass in der nächsten Woche Anschlussorder erfolgen.
Von der Markttechniksieht es recht gut aus: der DAX ist aus der Trading-Range 4600 bis4850 nach oben ausgebrochen, was nun Raum bis 5200 lässt. DerDow Jones Industrial Index befindet sich nur knapp oberhalb derTrading-Range 8400 bis 9000 Indexpunkten. Erst wenn die 9000-er Markenachhaltig (also mit über 100 Indexpunkten 2 Tage lang)überwunden wird, werden auch die anderen Weltbörsen derWall Street folgen. Am Montag rechne ich zunächst mit einerSeitwärtsbewegung oder leicht fallenden Kursen durchGewinnmitnahmen. Entscheidend dürften also die Tage Dienstag bisDonnerstag (6.-8. Jnauar) werden – vielleicht sogar für dasganze Jahr. Fallen aber die Indices wieder in die alte Trading-Rangezurück, wäre das enttäuschend. Dann ist aber auch miteiner volatilen Seitwärtsbewegung in diesem Jahr zu rechnen.Fallen die Kurse in der nächsten Wochen unter die Trading-Range,also der DAX unter 4600 oder der Dow Jones unter 8400 Indexpunkte,wird es ein weiteres Bärjahr mit neuen Tieftskursen und„Tsnunami-Wellen“ geben. Viele Konkurse bei Großunternehmenkönnte der Auslöser einer weiteren Tsunami-Welle sein,wobei besonders auf den Wackelkandidaten General Motors zu achtenist. So – oder so ähnlich – ist die jedenfalls die Auslegungder ersten 7 Tage an der Wall Street. Aber sicherlich gibt es auchAusnahmen von dieser 7-Tages-Regel. Es lohnt sich also für Sie,jetzt besonders aufmerksam zu sein.
An der Moskauer Börsewird zwar aufgrund der ausgedehnten Weihnachtsferien – dieorthodoxen Weihnachten finden in Russaldn erst am 7. Januar statt –nicht gehandelt; dafür stiegen aber die an der Londoner Börsegehandelten russischen ADR/GDR bei einigen Blue Chips imzweistelligen Prozentbereich. Damit wurde der Kurseinbruch am 29.Dezember –ebenfalls im zweistelligen Prozentbereich imADR/GDR-Markt auch wieder wettgemacht. Dies zeigt aber auch wievolatil die russischen Aktien immer noch sind. Kursschwanken von über10% an einem Tag, bei einzelnen Aktien (wie gestern bei der Sberbank)sogar über 20% sind keine Seltenheit. So stiegen am 2. Januardie Kurse der Sberbank intraday um 22% auf 122 € und vom demGasgiganten Gazprom um 13,43% auf 11,4 €, obwohl Gazprom derUkraine am 1. Januar wie zuvor angekündigt den Gashahn wegenrückständiger Schulden in Höhe von 2,4 Mrd. USDabgedreht hat.
Ausblick 2009:Dieses Jahr wird das Jahr der Bewährung der Konjunkturprogrammewerden; es ist das Jahr der größten Herausforderungen inder Nachkriegszeit. Alle Konjunkturdaten, die auf eine Stabilisierungder großen Volkswirtschaften, vor allem der USA, hindeuten,werden von der Börse mit starken Kursausschlägen nach obenhonoriert werden. Auf der anderen Seite sollte der Anleger auch diegeopolitischen Gefahren (Nahost Konflikt = Gefahr vonTerrorgefahren), Pakistan/Indien (mit Atombomben im Boot), Iran etcaus den Augen verlieren. Israel sollte die kriegsähnlicheBombardierung von Zivilisten in Gaza-Stadt mit schon über 300Toten schnellstens beenden, da sonst sich die Terrorgefahren weltweiterhöhen. Wir sollten nichts so schnell vergessen, was vor kurzemin Bombay passiert ist. Ein schwarzer Schwan wäre es , wenn soetwas demnächst wieder in London oder New York passiert. AuchObama sollte mit solchen „schwarzen Schwänen“ also negativeÜberraschungen, mit denen kaum einer rechnet, die aber vonBedeutung sind, ins Kalkül ziehen. Zudem muss er die schwierigeIran-Frage klären, wobei Iran angeblich die Hamas mit Waffenunterstützt.
Auch die Wirtschaftsdatenwerden im 1. Quartal 2009 vor allem in den USA noch negativausfallen, Auch wird es in diesem Jahr einige „schwarze Schwäne“geben. Es wird also nach Angela Merkel das „Jahr der schlechtenNachrichten“ werden. Ich würde es begrüßen, wennwir uns alle gerade jetzt von dem Obama-Effekt anstecken und derAuffassung sind, dass die Krise von uns bewältigt werden kann.Mehr Solidarität in der Bevölkerung und ein Zusammenrückenwäre schon ein Fortschritt.
Von denMega-Konjunkturprogrammen sollten vor allem Bauwerte profitieren (wieHochtief, Bilfinger und Berger, aber auch Strabag SE). Wer Mut hat,kauft sich aber schon jetzt ein Portfolio von russischen Unternehmensanleihen mit Renditen im deutlich zweistelligenProzentbereich. Welche Anleihen aussichtsreich sind, können Siein der nächsten Ausgabe des monatlich erschienenden NewslettersEAST STOCK TRENDS (www.eaststock.de) nachlesen. Die Slowakei hat am1. Januar den Euro eingeführt und damit dem Euro nach 10 JahreBestehen die Krone augesetzt. . Auch hier locken hohe Kursgewinne;allerdings ist der Handel an der Mini-Börse Bratislava nochsehr illiquide. Dem Euro drohen aber große Probleme in 2009 undden Folgejahren durch die großen wirtschaftlichen Unterschiedeim Euroraum. Deutschland bleibt Zahlmeister Nummer 1.
Es wird aber auch diesesJahr ein Eldorado für Trader werden. Gönnen Sie dem Staat25%, Ihrer Gewinne. Er braucht das Geld für dieKonjunkturprogramme! Ich nehme an, dass Sie in der Einkommensteuerüber 25% liegen und daher von der neuen Abgeltungssteuer alsTrader profitieren, denn Sie brauchen jetzt nicht mehr aufSteuertermine achten oder gar aus steuerlichen ÜberlegungenAktien (zu lange) halten. Dies wurde in 2008 vielen Anlegern zumVerhängnis. Eine „Buy and Hold–Strategie“ führte in2008 zum Fiasko mit Wertverlusten von über 50% - bei Ihnen auch?
Achten Sie jetzt mehr denn je auf die Markttechnik. Auch die Maklerwürden es begrüßen, wenn Sie jetzt wieder etwasaktiver an der Börse werden! Welche Aktien Sie jetzt kaufen oderverkaufen sollen, können Sie der täglich aktualisiertenOstbörsen-Hotline 09001-8614001 (1,86 €/Min.)entnehmen.
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