Der ehemalige Bundesaußenminister Joschka Fischer hat den Auftritt der EU bei der
Bewältigung der Krise um den Gaza-Streifen als „chaotisch“ bezeichnet. Der ZEIT sag-
te Fischer: „Der gegenwärtige chaotische Auftritt von EU und europäischen Regierun-
gen sollte uns die Schamesröte ins Gesicht treiben.“ Es reise „eine EU-Troika mit ei-
nem Anhang von Außenministern herum, und der französische Präsident macht die-
sem Unternehmen noch obendrein Konkurrenz. Da machen wir uns doch lächerlich als
Europäer. Das ist ein diplomatischer Flohzirkus“.
Fischer forderte Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, für eine einheitliche Position der
EU zu sorgen: „Gerade deshalb muss man beklagen, dass die Bundesregierung das
deutsche Gewicht nicht stärker einsetzt, um eine einheitliche europäische Haltung zu
erreichen“, sagte er. Fischer lobte Berlin für die Solidarität mit Israel: „Da muss ich die
Bundesregierung in Schutz nehmen: Wir sind parteiübergreifend solidarisch mit Israel,
und das ist Teil unserer Staatsräson seit Gründung der Bundesrepublik.“