Der Februar-Kontrakt für WTI notiert am Morgen unter 37 USD je Barrel,dem niedrigsten Stand seit Ende Dezember. Der alleinige Blick aufdiesen Kontrakt ist allerdings irreführend.
Der März-Future notiertnämlich bei 43 USD. Auch wird der Februar-Kontrakt auf Brentöl, derallerdings bereits in 2 Tagen ausläuft, bei 42 USD gehandelt. DerWTI-Februar-Kontrakt wird erst in 1 Woche fällig und ist derzeit vorallem durch die sehr hohen Lagerbestände in Cushing nach untenverzerrt. Die Anomalie dürfte spätestens mit der Umstellung in derkommenden Woche verschwinden.
Die konvexe Form der Terminkurve, dassog. Contango, zeigt einerseits, dass der Markt aktuell gut versorgtist. Diese Kurvenform zeigt aber auch, dass die Marktteilnehmermittelfristig mit deutlich höheren Ölpreisen rechnen.
Ab dem 27.Januar wird das American Petroleum Institute (API) die Umfragewerte zuden Lagerbeständen für Rohöl und Ölprodukte in den USA bereits amDienstag und damit einen Tag vor den Lagerbestandsdaten desUS-Energieministeriums (DOE) veröffentlichen. Bislang fällt dieAPI-Veröffentlichung zusammen mit der Bekanntgabe der DOE-Daten, diemehr Beachtung finden.
Da die Zahl der vom API befragten Unternehmendeutlich kleiner ist und einige wichtige Marktteilnehmer an derAPI-Umfrage nicht teilnehmen, kam es in der Vergangenheit immer wiederzu erheblichen Abweichungen zu den DOE-Daten. Dieser Umstand könnte füreine erhöhte Preisvolatilität sorgen, zumal die API-Daten immer erstnach US-Handelsschluss veröffentlicht werden sollen, wenn dieLiquidität gering ist.
Die chinesischen Ölimporte sind im Dezemberum 11,6% im Vergleich zum Vorjahr bzw. 7,6% im Vergleich zum Vormonatgestiegen. Zwar verzeichneten die Importe für das Gesamtjahr mit 9,6%den niedrigsten Anstieg seit 3 Jahren. Dennoch deuten die zuletztsteigenden Importe daraufhin, dass China eventuell günstige Preisenutzt, um die Strategischen Ölreserven, die künftig bis zu 480 Mio.Barrel enthalten können, auszubauen.
Russland dürfte denExportzoll für Rohöl ab dem 1. Februar auf 100-103 USD je Tonne (10,5USD je Barrel) senken, von 119 USD derzeit. Im Fokus steht aber nachwie vor der Gasstreit. Das sich abzeichnende Ende des Gaskonfliktsdürfte den Ölpreis kurzfristig belasten, weil dadurch die Risikoprämietendenziell sinken wird.