Bisjetzt haben Zentralbanken und Politik die schlimmsten Auswirkungen der seitSommer 2007 wütenden Finanzkrise aufgehalten, indem sie alles in die Schlachtgeworfen haben, was möglich war, sogar sich selbst mit den immensenBankenrettungen. Aber das war die letzte Patrone, die verschossen werdenkonnte, und es hat nur eines gebracht: Der ganz große Run auf alle Bankenkonnte noch einmal aufgehalten werden. Wenn der nächste Sturm losgeht, dannauch auf die Staaten, deren Staatsanleihen und die Währungen. Einige Staatenwie Island, Ungarn oder die Ukraine haben davon bereits eine Kostprobe zuspüren bekommen.
Eine Zeit der scheinbaren Ruhe
Wiegesagt, der im Oktober 2008 losgegangene Run auf die Banken hat wieder aufgehört.Die Massen glauben noch an den Staat und daran, dass dieser die Spareinlagenrettet. Jedoch stecken diese weltweit in Krediten, die nicht mehr zurückgezahltwerden können. Sie sind real verloren.
Manglaubt sogar so stark an den Staat, dass die Affenherde der Fondmanager mitihren MBA-Abschlüssen richtig auf die Staatsanleihen losgestürmt sind. DieZinsen der kurzfristigen US-Treasury-Bills wurden dabei auf 0 Prozent gedrückt,die der 10-jährigen US-Treasury-Notes auf etwa 2 Prozent. Inzwischen warnenbereits Finanzzeitungen wie „Barrons“ oder die „Financial Times Deutschland“,dass dadurch eine neue Bubble entstanden ist, die platzen wird. Das geschieht bereits.Man kann diese Blase auch als eine Bubble des absoluten Gottvertrauens inbankrotte Staaten bezeichnen. Lernt man sowas in den teuren MBA-Schools?
Ach ja,der Staat als Retter, der uns nachts wieder ruhig schlafen lässt... Ruhig zuschlafen scheint derzeit überhaupt ein großes Bedürfnis in der Finanzwirtschaftzu sein – sofern man dort noch einen Job hat.
Die„Investoren“ in das 50-Milliarden-Dollar-Pyramidenspiel des Bernie Madoffkönnen nicht mehr ruhig schlafen, das Geld ist weg. Viele „Reiche“ undStiftungen hatten fast ihr gesamtes Kapital da hineingesteckt, es ist jetzt futsch.Dabei erkennt praktisch niemand, dass es noch ein größeres Pyramidenspiel gibt– unser Papier-Finanzsystem, das seit 2007 abbröckelt.
Wenn der echte Sturm kommt
So wiedie Anleger bei Madoff von dessen Bankrotterklärung total überrascht wurden, sowird es allen gehen, die ihr Vermögen im heutigen ungedeckten „Papier-System“haben. Irgendwann passiert etwas, und der totale Run aus dem System beginnt. Soähnlich wie im Oktober 2008, nur viel stärker. Dieses Mal dann nicht nur ausWährungen und Staatsanleihen irgendwelcher „Hungerstaaten“, sondern auch aus US-und deutschen Staatsanleihen sowie aus dem US-Dollar und dem Euro. Wie wir es bereitsin Ungarn gesehen haben, das von der EU gerade noch gerettet werden konnte. Fürden Dollar- oder Euro-Raum gibt es keinen Retter mehr – sie sind zu groß.
DerSturm wird ein Hurrikan von mindestens der Stärke Sieben sein (in der Naturgibt es nur fünf Stärken) und alles umwalzen: Vermögen, Banken, Staaten. Wannder Sturm kommt? Wir werden die ersten Vorläufer sicher schon im ersten Quartal2009 sehen, voll zuschlagen wird er vermutlich im zweiten Quartal.
DasBarometer dafür ist bekannt: Schnell steigende Zinsen auf Staatsanleihen undein Goldpreis, der 1.000 Dollar pro Unze erreicht. Dann ist es zu spät, nochetwas zu retten.