Der staatliche Rettungsschirm ist nicht für jeden und alles da. Wenn zwei Unternehmen fusionieren, und sich dabei verspekulieren, dannist das nicht die Sache der Solidargemeinschaft. Es ist kaumnachvollziehbar, weshalb der Staat hier eingreifen sollte.
Staatliche Unterstützung führt zur Wettbewerbsverzerrung. Die soziale Marktwirtschaft erlaubt im Wesentlichen dem Staat, inwirtschaftliche Abläufe dirigistisch eingreifen zu dürfen. Dasgeschieht jedoch nur durch Subvention meritorischer* Güter und hoherBesteuerung verwerflicher Güter.
Es ist nicht einzusehen,weshalb die feindliche Übernahme von Continental ein meritorsiches Gutist, dass jetzt subventioniert werden müsste. Jeder Unternehmer, derseine wirtschaftlichen Schwierigkeiten ohne staatliche Hilfe meistert,hat dadurch Wettbewerbsnachteile.
Ein Staat sollte unternehmerische Fehlentscheidungen nicht auch noch durch wettbewerbsverzerrende Maßnmahmen unterstützen.
DerRuf nach dem Staat fördert den Staatskapitalismus. Es ist noch nichteinmal 20 Jahre her, da hat sich der real existierende Sozialismus inseiner Kernschmelze aufgelöst. Wer jetzt einen Kapitalismus fordert,der damit beginnt, bis ins kleinste Detail unser Wirtschaftsleben durchneue Rechts- und Ordnungsstrukturen durchzuorganisieren, solltebedenken, dass eine risikolose Wirtschaft unrealistisch ist.
DerStaatskapitalismus verhilft nur dem blassen Systemagenten zur Macht,den nichts mehr interessiert, als die Verwandlung lebendigerZusammenhänge in tote, bürokratische Systeme.
*)Der Begriff meritorisches Gut (meritorisch - veraltet für „verdienstvoll“) bezeichnet in den Wirtschaftswissenschaften ein Gut, von dem angenommen wird, dass es einen größeren Nutzen stiften könnte, als sich in der in freier Marktwirtschaft bestehenden Nachfrage widerspiegelt.