Extrem schlecht sind vor allem die Bruttoanlageinvestitionenausgefallen. Sie fielen im 4. Quartal um 5,5% oder annualisiert um20,1%. Den stärksten Rückgang erlitten dabei dieAusrüstungsinvestitionen mit -7,8% (ann.: -27,8%), gefolgt von denWohnungsbauinvestitionen mit -6,5% (ann.: -23,6%) und den gewerblichenBauinvestitionen mit -0,4% (ann.: -1,8%). Zum Vergleich: In derRezession des Jahres 2001 war der Rückgang bei denBruttoanlageinvestitionen mit -2,8% im schwächsten Quartal geradeeinmal halb so stark. Der Private Verbrauch schrumpfte im 4. Quartal2008 um 0,9% (ann.: -3,5%), was im Rahmen der Erwartungen lag.
Dass das BIP nicht stärker schrumpfte, lag an 2 Faktoren. Zum einenüberraschte der Außenbeitrag, der einen minimal positiven Beitrag zumBIP lieferte. Hier hatten wir auf Basis der Handelsbilanzdaten fürOktober und November mit einem deutlichen Minus gerechnet. Entwedermüssen diese Daten noch deutlich revidiert werden oder dasUS-Handelsministerium muss unterstellt haben, dass sich die Exporte imDezember massivst besser entwickelt haben als die Importe. Zudemstiegen die Lagerbestände an. Sie lieferten einen BIP-Beitrag vonannualisiert 1,3 Prozentpunkten. Für das nachfolgende Quartal stelltdies allerdings eine Vorbelastung dar.
Fazit: Der deutliche Rückgang des US-BIP beschönigt die wirtschaftlicheEntwicklung des 4. Quartals noch. Insbesondere der Einbruch derInvestitionen ist dramatisch. Zudem halten wir es für fraglich, ob dieKomponenten, die das BIP noch gestützt haben, tatsächlich richtigerfasst wurden, weil der hierin enthaltene Schätzanteil bei der erstenDatenveröffentlichung recht hoch ist. Insofern würde es uns nichtüberraschen, wenn die heutige Wachstumszahl noch deutlich nach untenrevidiert werden sollte.