Goldman-Sachs-Chefvolkswirt Jim O´Neill rechnet noch 2009 mit einer Rückkehr der Aktienmärkte. „In der zweiten Jahreshälfte dürften die Kurse wieder steigen“, sagte O´Neill der Wirtschaftszeitung €uro am Sonntag laut Vorabbericht (E-Tag 31.1.01).
Die Entwicklung werde dabei von China ausgehen. „Dort hat sich der Aktienmarkt ja bereits stabilisiert, seit die Regierung im November ihr Konjunkturpaket verkündet hat. Seit Jahresanfang liegt der chinesische Aktienindex CSI 300 zwölf Prozent im Plus.“ Mit einer richtungweisenden Studie hatte O´Neill 2003 den Schwellenländern Brasilien, Russland, Indien und China (BRIC-Staaten) bis 2040 eine stärkere Wirtschaftsleistung prognostiziert als den G6-Staaten.
Nach einem beispiellosen Boom von Investmentfonds, die in Bric-Staaten investieren, zogen Anleger 2008 knapp 68 Milliarden Euro aus den Schwellenländern wieder ab. Langfristig sei der Traum von den Brics durch die Finanzkrise noch wahrscheinlicher geworden, sagte O´Neill. „Die Chance ist groß, dass die Brics bis 2010 knapp 20 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung erbringen werden.“
Langfristig am aussichtsreichsten sei Indien „wegen seiner gesunden Bevölkerungsstruktur“. Kurzfristig sei China interessanter, weil es die aktuellen Probleme unbürokratischer anpacke. „Sollte sich China erfolgreich behaupten, wird das Länder auf der ganzen Welt zu mehr direkten staatlichen Beteiligungen ermutigen, so wie sie in China üblich sind.“