Der Volkswagen-Konzern hat mit einem massiven Stellenabbau begonnen. Hans Die-
ter Pötsch, der Finanzvorstand des Konzerns, hatte vorvergangene Woche an-
gekündigt, wenn die schwache Marktsituation weiter anhalte, „werden wir uns von
dem Gros der Leiharbeiter trennen müssen“. Die Aussage hatte wenig Aufmerk-
samkeit erregt, weil kaum bekannt ist, wie viele Leiharbeiter der VW-Konzern be-
schäftigt: Ende vergangenen Jahres waren es weltweit noch 16500. Nach der
Ankündigung des Finanzchefs werden also auf jeden Fall deutlich mehr als 8000
künftig keine Arbeit mehr beim VW-Konzern finden. In Deutschland werden nach An-
gaben eines VW-Managers die meisten der 4500 Leiharbeiter von dem Stellenab-
bau betroffen sein. Besonders viele Jobs fallen auch in den VW-Werken in Osteu-
ropa und Brasilien weg. Arbeitsplätze der Stammbelegschaft gelten dagegen als ge-
sichert. Wenn die Produktion in Wolfsburg und den anderen heimischen Werken in
den nächsten Wochen tageweise gestoppt wird, kann dies über die Zeitarbeits-
konten ausgeglichen werden. Insgesamt, so VW-Chef Martin Winterkorn, werde der
Markt in diesem Jahr um 20 bis 25 Prozent schrumpfen. Für den VW-Konzern rech-
net er nur mit einem Absatzeinbruch von zehn Prozent.
DER SPIEGEL 6/2009