Führende Fernsehjournalisten der ARD und des ZDF haben sich in der ZEIT für
eine Richtungsänderung ihrer Sender ausgesprochen. „Wirtschaft“, sagte WDR-
Chefredakteur Jörg Schönenborn, „hieß bei uns lange Zeit nur Börse, ein Reflex
auf das Schnäppchendenken im Land. Aber jetzt passiert ja sehr Grundsätzli-
ches auf der Welt, und wir werden unser Programm aufs Wesentliche konzent-
rieren.“
heute journal-Chef Claus Kleber forderte seinen Sender ZDF zu mehr Mut auf.
Die Firma Audi habe es vorgemacht: „Da wurde aus einer biederen Automarke
ein innovatives Spitzenunternehmen. Das könnten wir beim ZDF auch.“
Monika Piel, die Intendantin des WDR, sagte der ZEIT, sie könne sich sogar mit
sinkenden Marktanteilen der ARD abfinden. Im Jahr 2008 stand die ARD mit
einem Marktanteil von 13,4 Prozent knapp vor dem ZDF (13,1 Prozent) und
deutlich vor RTL (11,8 Prozent). „Ich könnte auch gut damit leben, wenn das
Erste bei den Marktanteilen auf Platz zwei oder Platz drei stehen würde“, sagte