Der Vorsitzende der sozialdemokratischen Fraktion im Europaparlament, Martin Schulz (SPD), hat deutsche Finanzhilfe fürsolche EU-Staaten gefordert, die von Zahlungsfähigkeit bedroht sind. "Das ist ein notwendiger Akt der Solidarität innerhalb der EU", sagteSchulz dem in Berlin erscheinenden Tagesspiegel (Freitagausgabe).
Andernfalls könne auch die deutsche Wirtschaft schwer in Mitleidenschaft gezogen werden. "Gerade wir Deutschen als Exportnation haben ein Interesse daran, in den miteinander verflochtenen Wirtschaften der Eurozone Stabilität zu bewahren", sagte Schulz.
Unterdessen mahnte auch EU-Kommissionsspräsident Jose Manuel Barroso, dass aus Sorge wegen einer mangelnder Stabilisierung der Finanzmärkte weitere Schritte erforderlich seien. "Man müsse an allen Fronten zügig vorangehen und Deutschland spielt eine Schlüsselrolle bei der Überwindung der Krise," sagte Barroso am Donnerstag auf einem Treffen mit der Bundeskanzlerin in Berlin
Der EU-Kommissionsspräsident stellte ausserdem fest: "Protektionismus ist nicht unsere Antwort. Das würde Krise nur verschärfen".
Angela Merkel hält eine "Risiko-Weltkarte für vernünftig". Im Hinblick auf die Schwierigkeiten in Osteuropa sagte die Bundeskanzlerin: "Deutschland wird sich nicht verweigern, die Kraft des IWF zu stärken, wenn das notwendig sein sollte "
Barroso stellte jedoch klar, dass es bislang keine weiteren Bitten von Ländern um finanzielle Hilfe der EU gebe und lobte: "Die Euro-Zone ist in viel besserem Zustand als die Länder ausserhalb", was von Merkel mit den Worten bestätigt wurde, der Euroraum sei stark und habe sich in Krise bewährt.