Liebe Leser,
zuletzt schien Volkswagen den Diesel-Skandal dank guter Ergebnisse im Geschäftsjahr 2016 ein Stück weit hinter sich lassen zu können. Nun drohen dem Konzern gleich von zwei Seiten neue Rückschläge aufgrund der Affäre.
Muss Volkswagen in Europa Entschädigungen zahlen?
Zum einen verstärkt die Europäische Kommission ihre Forderung nach einer Entschädigung für die 8,5 Mio. europäischen Kunden, die von der Abgas-Manipulation des Konzerns betroffen sind. EU-Verbraucherkommissarin Věra Jourová traf sich dafür jüngst mit den zuständigen Behörden der EU-Mitgliedsstaaten, um einen gemeinsamen Vorstoß auszuloten. „Volkswagen hat gegen europäische Verbrauchergesetze verstoßen, das kann nicht ohne Konsequenzen bleiben“, erklärte Jourová gegenüber dem „Handelsblatt“. Wenn man die Entschädigungen in den USA als Maßstab nimmt, wo Volkswagen bereit ist, betroffenen Kunden gut 5.000 US-Dollar zu zahlen, könnte eine entsprechende Entscheidung zugunsten der geschädigten Käufer in der EU den Konzern massiv zurückwerfen.
ACCC: Verfahren gegen Audi!
Zudem hat die Australian Competition and Consumer Commission (ACCC) aufgrund der Abgas-Thematik ein Verfahren gegen die Volkswagen-Tochter Audi und Audi Autralia eingeleitet, wie die australische Verbraucherschutzbehörde mitteilte. Die Vorwürfe beinhalten irreführendes oder täuschendes Verhalten sowie falsche oder irreführende Angaben in Bezug auf Abgas-Werte von Dieselautos. Der Behörde zufolge hat Audi zwischen 2011 und 2015 in dem Land 12.000 von der Manipulation betroffene Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert.