Lieber Leser,
der erste Schock nach der Bekanntgabe der Kapitalerhöhung scheint erst einmal überwunden. Seit Mitte der Woche kann die Aktie der Deutschen Bank wieder leicht zulegen. Zuvor war der Kurs um rund 10 Prozent eingebrochen. Im weiten Rund der Analysten, die den DAX-Titel regelmäßig beobachten, wurde die Kapitalmaßnahme mehrheitlich begrüßt. Gleichwohl sehen die Experten weiterhin viel Verbesserungsbedarf, insbesondere in Sachen Profitabilität stehe der deutsche Branchenprimus wegen des Marktumfeldes weiterhin vor großen Herausforderungen.
Neubewertung hält sich in Grenzen
Dementsprechend wurden die vielen Verkaufs- und Halteempfehlungen bestätigt, einzig die Investmentbank Equinet tat sich zuletzt mit einem „Buy“-Votum (Kursziel: 22,00 Euro) hervor. UBS-Analyst Daniele Brupbacher sieht hingegen in der neuen Strategie keine Kehrtwende. Er hielt an seiner „Neutral“-Einstufung fest und reduzierte das Kursziel von 19,00 auf 18,30 Euro.
Die private Berenberg Bank erhöhte das Kursziel zwar von 9 auf 12 Euro, bestätigte aber gleichzeitig ihr „Sell“-Votum. Analyst James Chappell erklärte in einer aktuellen Studie, dass es die Deutsche Bank im anhaltenden Niedrigzinsumfeld schwer haben dürfte, eine Rendite auf das bereinigte Eigenkapital (RoTE) von mehr als 5 Prozent zu erzielen. Um dies zu schaffen, sei ein mehrjähriger Konzernumbau vonnöten.