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am Donnerstag präsentierte BMW seine Geschäftsergebnisse für 2016. Und obwohl diese auf den ersten Blick ausgezeichnet anmuteten, gab die Aktie unmittelbar nach Bekanntwerden der Zahlen erkennbar nach, bevor sich die Notierungen im weiteren Handelsverlauf wieder etwas erholen konnten.
Anleger reagieren verschnupft auf Rekordumsatz und-gewinn
Seinen Umsatz steigerte der Autobauer im Vorjahr gegenüber 2015 um 2,2% auf einen neuen Rekordwert von 94 Mrd. Euro. Bedenkt man jedoch, dass die Bayern mit 2,4 Mio. Einheiten 5,3% mehr Fahrzeuge verkauften als 2015, relativiert sich das Umsatzplus doch ziemlich. Überdies hatte der Markt mit höheren Erlösen gerechnet. Ebenfalls unter den Erwartungen lag der Zuwachs des Nettogewinns um 8% auf 6,9 Mrd. Euro. Verantwortlich für den Rekordertrag waren allerdings primär die starke Finanzsparte sowie niedrigerer Steuern.
Rückläufige Margen im Kerngeschäft
Denn im Kerngeschäft Automobile lief es keineswegs optimal. In diesem Bereich ging das Ergebnis vor Zinsen und Steuern um 2,2% auf 9,39 Mrd. Euro zurück. Zum einen belasteten höhere Kosten für neue Modelle. Vor allem aber litt die Autosparte unter der auf 8,9% gefallenen Gewinnmarge. Damit haben die Bayern den Spitzenplatz, den sie in dieser Disziplin jahrelang innehatten, ebenfalls an Daimler abgegeben (9,1%), nachdem die Schwaben BMW bereits bei den Absatzzahlen für Premiumfahrzeuge überholt hatten. Insgesamt scheint die Marke BMW zunehmend an Glanz zu verlieren. Aggressive Käufe der Anteilsscheine des bayerischen Auto-Konzerns drängen sich derzeit nicht sonderlich auf, zumal auch aus technischer Sicht einiges für eher fallende Kurse spricht.