CDU/CSU-Fraktionsvize Meister signalisiert Kompromissbereitschaft für Verhandlungen mit HRE-Großaktionär Flowers. "Schaden für Finanzmarkt vermeiden"
Im Streit zwischen Hypo-Real-Estate-Großaktionär Christopher Flowers und der Bundesregierung hat der stellvertretende Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Meister, Kompromissbereitschaft signalisiert: „Es sollte ein für beide Seiten akzeptabler Preis gefunden werden, um eine Enteignung zu vermeiden“, berichtet Wirtschaftszeitung €uro am Sonntag in ihrer Onlineausgabe.
„Beide Parteien sollten so schnell wie möglich zu einer Einigung kommen.“ Flowers vertritt rund 24 Prozent der Anteile an dem Immobilienfinanzierer, den der Bund übernehmen will. Er hatte in einem Zeitungsinterview einen Preis von knapp drei Euro je Aktie als angemessen bezeichnet.
Die Bundesregierung will sich jedoch am aktuellen Kurs orientieren, der derzeit nur bei knapp 1,60 Euro liegt. Flowers argumentiert, dass der Aktienkurs der HRE im Januar noch bei drei Euro gelegen habe und nur die Gerüchte um eine Verstaatlichung der Bank den Preis gedrückt hätten. „Genauso gut kann man argumentieren, dass der gegenwärtige Börsenkurs der richtige Preis ist, weil er vom Markt gebildet wurde, und dass ohne staatliche Stützungsmaßnahmen der Wert der Anteile bei Null Euro liegen würde.
Deswegen sollten sich beide Parteien verhandlungsbereit zeigen“, so Meister. Einigt sich Flowers nicht mit der Bundesregierung, könnte er der erste Großaktionär sein, der nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland enteignet wird. Vor einer Enteignung der HRE müsse laut Meister aber jede realistische und mildere Rettungsmaßnahme ergriffen werden: „Das Instrument der Enteignung wird zwar bereit gelegt, sollte aber nicht zur Anwendung kommen.“ Zudem sollten beide Parteien ihr Möglichstes tun, um eine Klage und damit Schaden für den Finanzmarkt zu vermeiden.
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