Liebe Leser,
Wer Strömungen am Immobilienmarkt beobachtet, muss auch die Trends unter den Großanlegern verfolgen. Und hier gab es in Deutschland einen sensationellen Herbst 2016: Vonovia übernimmt Conwert, außerdem der gescheiterte Börsengang von IVG und anschließende Verkauf des Kernportfolios – zwei Deals mit jeweils 3 Mrd. € Umsatzvolumen. War das ein Vorgeschmack auf 2017?
2017 bremst der Markt ab
Der Immobilienmarkt wird seine Geschwindigkeit vom letzten Jahr nicht halten können. Das liegt nicht an weniger Nachfrage, sondern daran, dass das Angebot einfach immer knapper wird. Bereits 2016 zeigte sich dieser Trend. Das Umsatzvolumen im Wohninvestment betrug 2015 ca. 25 Mrd. €, 2016 knapp die Hälfte.
Aber: Beeinflusst wird dies auch durch große Transaktionen im Vorjahr, etwa der Gagfah-Übernahme durch Vonovia (ehem. Deutsche Annington). Im Jahr 2017 wird hier mit ca. 10 Mrd. € Umsatz gerechnet, bezogen auf alle Assetklassen mit ca. 60 Mrd. (2015 waren es ca. 76 Mrd.).
Immer mehr ausländische Investoren
Der Trend der ausländischen Investorenwird sich vermutlich wieder verstärken, dieses Jahr gingen ca. 25% aller Käufe auf die Konten von Ausländern, das sind plus 5% im Vergleich zu 2015. Besonders häufig kamen diese aus Korea und China. Hier liegen aber auch Chancen für die Projektentwicklung, an der die Asiaten kräftig mitmischen.
In 2016 gab es insgesamt bei vier von fünf großvolumigen Transaktionen Ausländerbeteiligungen, etwa durch einen französischen Investor, der für 1 Mrd. € ein Pflegeportfolio erwarb, oder beim berühmten Verkauf des Commerzbank-Towers für 650 Mio. € an einen Koreaner.