Liebe Leser,
die Rundumerneuerung von Chico’s braucht ihre Zeit. Es ist zu früh, um darüber zu urteilen, ob die von CEO Broader ergriffenen Maßnahmen den gewünschten Erfolg bringen. Diese umfassen ein breites Spektrum: Marketing, Zuliefererkette, Logistik, Personal und Vertrieb. Im 3. Quartal sei der Konzern laut Broader im Transformationsprozess vorangekommen und dem erklärten Ziel einer zweistelligen operativen Marge näher gekommen. Wir interpretieren die Zahlen anders und können noch keinen Fortschritt erkennen.
Der Nettogewinn lag nur wegen des Wegfalls von Sondereffekten über dem Vorjahr
Auf vergleichbarer Fläche sind die Umsätze um 4,9% zurückgegangen. Ein Indiz dafür, dass die Nachfrage nach Chico’s Produkten nicht angezogen hat. Der Konzern räumte ein, dass nicht nur weniger Kunden die Shops besucht haben, sie gaben im Schnitt auch weniger aus. Insbesondere die umsatzstärkste Marke, Chico’s (- 5,6%), kämpft mit der Konsumzurückhaltung. Die Bruttomarge erreichte mit 38,6% das Vorjahresniveau.
Der Nettogewinn lag nur aufgrund des Wegfalls von Sondereffekten deutlich über dem Vorjahr. Selbst unter Ausklammerung der Restrukturierungskosten in Höhe von 10,8 Mio $ erreicht die operative Marge mit 6,8% noch lange keine Zweistelligkeit. Das Inventar konnte nicht in der gleichen Höhe wie die Umsätze abgebaut werden. Das Eigenkapital reduzierte sich auf 619 Mio $, was aber in erster Linie auf die kontinuierlichen Aktienrückkäufe zurückzuführen ist.