Liebe Leser,
die Trendwende in Sachen Profitabilität lässt bei Geox auf sich warten. Der Konzern wird die selbst gesteckten Ziele, wie von uns befürchtet, verfehlen. In den ersten 9 Monaten konnte Geox dank guter Großhandelsgeschäfte (+11,6%) und des Online-Kanals (+30%) ein Umsatzplus von 4,3% ausweisen. Damit hinkt Geox der anvisierten Wachstumsrate von 6,5% jedoch hinterher. Das Schuhgeschäft (+4,6%) entwickelte sich besser als das Bekleidungsgeschäft (+1,6%). Gewinnzahlen werden traditionell nur halbjährlich veröffentlicht.
Ein Hoffnungsschimmer ist der höhere Auftragsbestand für 2017
Das Management stellte lediglich einen Gewinn auf Vorjahresniveau in Aussicht. Eine signifikante Steigerung der operativen Marge und der Rentabilität wird es nicht wie angestrebt geben. Der Hauptgrund ist, dass sich das Einzelhandelsgeschäft, das 53% der Gesamtumsätze erwirtschaftet, nicht wie erwartet entwickelt hat. Um die Profitabilität des Einzelhandels zu erhöhen, tritt Geox auf die Wachstumsbremse und versucht, die Wirtschaftlichkeit des bestehenden Filialnetzes zu erhöhen.
Zu den ergriffenen Maßnahmen zählen: Rationalisierung des Filialnetzes, Neuverhandlung der Ladenmieten, Reduzierung der strukturellen Kosten und Marketinginitiativen, die den Umsatz je Kunde erhöhen sollen. Wirtschafts- und Politchaos dürften das Konsumklima im wichtigsten Absatzmarkt Italien weiterhin belasten. Ein Hoffnungsschimmer ist der höhere Auftragsbestand für die Frühjahrs-/Sommerkollektion 2017. Und der neue CEO Borgo kann Geox vielleicht wichtige Impulse verleihen.