Eine ganz ähnliche Situation steht nun wieder zur Debatte: Täglich wird darüber entschieden ob und wie der US-Autokonzern General Motors (GM) gerettet werden kann. Auch hier ziehen wieder die US-Politiker die Fäden.
Im Visier ist natürlicht nicht der Stammkonzern in Detroit, sondern die Töchterfirmen im europäischen Ausland. So wurde Saab bereits in die Insolvenz gedrängt. Opel steht ebenfalls auf der Kippe. Dass man die deutsche Traditionsmarke fallenläßt, ist aus Sicht der Amerikaner eine bereits ausgemachte Sache.
Der Mutterkonzern GM hätte dadurch die Möglichkeit, sich gesund zu schrumpfen, die deutsche Forschungsabteilung in die USA zu holen, und in Deutschland eine Ruine zurückzulassen. Die Kosten trüge hierfür wieder der deutsche Steuerzahler: Wahlweise sind zwei Szenarien vorstellbar:
- Da sich kein Käufer oder Investor findet, könnte die Bundesregierung die Opelfabriken mit einer Milliardeninvestition kaufen. Das Problem ist hierbei, dass beispielsweise die Blechteile von einer GM-Fabrik in Südamerika geliefert werden. Ohne GM als globale Zentrale ist Opel nicht produktionsfähig.
- Die einzig plausible Lösung scheint im Moment eine geordnete Insolvenz. Auch hier zahlt der Steuerzahler die Zeche: denn ein Aus für Opel bedeutet auch ein Aus für unzählige Zulieferer; was blitzartig hunderttausende Arbeitslose zur Folge hätte. Mit entsprechenden Kosten und - auf lange Sicht - sozialen Missständen.
Die Amerikanier stört es indes nicht: Wenn die europäischen Automobilwerke verschwinden, ist es der US-Regierung einmal mehr gelungen, die Folgen (sprich:Kosten) eines wirtschaftspolitischen Versagens ins das Ausland zu verschieben.