Bloomberg zitiert dazu den deutschen Finanzminister Peer Steinbrück, welcher der erste hochrangige Entscheidungsträger das Thema "Bailout der Nationen" auf den Plan brachte. Französische Beamte sind ebenfalls über die Spannungen am Finanzmarkt besorgt, da die Credit Default Swaps und die Bond-Spreads steigen.
Sollte sich die Krise weiter zuspitzen, könnte die gesamte Eurozone vor unüberwindbaren Problemen stehen. Der einzige Ausweg wäre dann, den Ländern direkt unter die Arme zu greifen. Bereits jetzt wird es für die betroffenen Staaten immer schwerer, sich zu refinanzieren.
Der Alptraum für Angela Merkel und Nicolas Sarkozy ist, dass sich durch die Ausweitung der Defizite Investoren von den verschuldeten Ländern fernhalten, was wiederrum der Zündfunke für eine europaweite Krise wäre - so Bloomberg.
Damit nehmen die Maßnahmen, um den Meltdown der internationalen Finanzwelt zu verhindern, surrealere Formen an. Nachdem sich die Staatsanleihen der einzelnen Euroländer immer schlechter verkaufen, hat man die sog. „Euro-Staatsanleihen" erfunden, um einige Monate den Systemzerfall hinauszuzögern.
Einhergehend dazu sollen sich die Euroländer nun gegenseitig aus der Schuldenfalle retten dürfen. Im Klartext: Deutschland und Frankreich sollen - als die reichsten EU-Länder - die ärmeren Länder unterstützen. Wahlweise mit Bürgschaften oder Finanzspritzen. Allerdings ist fraglich ob es in der Europäischen Union noch „reiche" und solvente Länder gibt. Egal wo man hinschaut: Der Pleitegeier hat Europa fest im Griff. Vom Osten bis in den Westen.
Die Spielarten der Rettungsversuche werden immer abstruser, und erinnern an ein Monopolyspiel mit schlechten Verlierern, die endlos versuchen, ihr schon lange verlorenes Phantomvermögen mit immer neuen Spielregeln zu retten.
Damit könnte das Gesamtsystem vor dem Untergang steht, schreibt Bloomberg indem Alex Allen, Chefinvestor von Eddington Capital Management zitiert wird: "Wenn die größten Mitspieler Deutschland und Frankreich die kleineren Länder an der europäischen Peripherie retten müssen, dann besteht nicht mehr die Möglichkeit ein Teil des Systems fallen zu lassen, weil dies ein Versagen des gesamten Systems nach sich ziehen würde"