In meinem letzten Marktkommentar wurde bereitsangesprochen, dass Gold und Silber jetzt fast täglich neue Allzeithochs invielen Währungen erreichen. In Euro ist das besonders stark zu sehen.
Im Moment ist es „in Mode“, Banken und Staaten, die starkin Osteuropa tätig sind, besonders heftig abzustrafen. Man hat in der Zwischenzeiterkannt, dass die Kreditvergabe der meist westlichen Banken in Osteuropa in denletzten Jahren äußerst „subprime“ war.
Die Methoden und laxen Vergabekriterienfür Kredite waren nicht besser als in den USA. Zusätzlich wurde im Osten einGroßteil der Kredite in Fremdwährung wie Euro, Dollar, Yen oder Frankenvergeben – wegen der niedrigeren Zinsen und daher niedrigeren monatlichenRückzahlungsraten.
So fragt die „Berner Zeitung“: „Luxus auf Pump: Stößt derOsten Europas Banken in den Abgrund?“ Natürlich war es Luxus auf Kredit, eswurden teure Häuser und Autos auf Kredit gekauft, in Polen oder Ungarn etwa zu60 Prozent in Schweizer Franken.
Jetzt werten dort die eigenen Währungen ab unddie Kreditnehmer können die höheren Raten nicht mehr bezahlen. Zudem brichtüberall die Realwirtschaft zusammen, die Arbeitslosigkeit explodiert.
Wenig ist von diesen Krediten in wirklich ertragreicheIndustrien geflossen, das meiste aber in Aktien- und Immobilienspekulationensowie den Konsum. Diese Kredite zahlen sich nicht durch erhöhte Produktion aus,sondern müssen, wie sich jetzt zeigt, abgeschrieben werden.
Zusätzlich zu den Pleitekandidaten im Euroraum mitinländischer geplatzter Bubble wie Irland oder Griechenland kommt jetzt auchÖsterreich dazu – wegen der „Rettung“ der österreichischen Banken, die inOsteuropa etwa 300 Milliarden Euro an Krediten vergeben haben (100 Prozent des österreichischenBIP – ein Rekordwert).
Die Spreads auf österreichische Staatsanleihenexplodieren daher gerade, der Pleitegeier fliegt über Wien bereits tief. Gerademeldet Bloomberg, dass Deutschland und Frankreich möglicherweise einen Bailoutder kleineren sich in starken Schwierigkeiten befindlichen Euro-Länder versuchenwerden. Dabei haben beide bereits genügend eigene Probleme.
Flucht aus dem Euro
Der Euro stürzt jetzt gegenüber dem ohnehin schlechtenUS-Dollar und Gold ab. Der Euro kostet nur mehr 1,25 Dollar, vor einigen Wochenlag er noch bei 1,50. Der Grund: Die Flucht aufgrund des Osteuropa-Debakels,das Westeuropa viel stärker trifft als die USA.
Edelmetallhändler aus Deutschland berichten mir, dass dieNachfrage nach Gold und Silber zu einem Orkan geworden ist, viel stärker als imKrisenmonat Oktober 2008. Auch gibt es jetzt Berichte darüber, dass die sehrReichen in Europa und den USA ins Gold gehen. Sogar Banken empfehlen ihrenreichen Kunden schon Gold.
Die Rettungsboote Gold und Silber werden wahrscheinlichbald gar nicht mehr zu bekommen sein. Man kann dann höchstens noch inMinenaktien gehen.
Im Herbst 2008 haben uns die Zentralbanken perGoldpreisdrückung einen stetig fallenden Goldpreis vorgespielt. Das ist jetztvorbei. Der Preis steigt für alle sichtbar und in allen Währungen. Zur Angstvor Vermögensverlust kommt jetzt auch die Gier nach Gewinn, die besteInvestment-Kombination, die es gibt.
Bald wird der Goldpreis wieder 1.000 Dollarerreichen, eine Symbolmarke. Dann fliegt uns bald das Finanzsystem um dieOhren. Schon die Rettungsboote besorgt? Der Euro taucht gerade ab.