Der ehemals größte Versicherungskonzern der Welt wird nach einem Rekordverlust vonfast 100 Milliarden Dollar nun von seinem langjährigenChefs Maurice Greenberg verklagt. Der 83-Jährige wirft mehrerenfrüheren Managern vor, ihre falschen Angaben zu AIG-Aktien hätten ihmVerluste von mehreren hundert Millionen Dollar eingebracht.
Er habeAktien von AIG, die ihm als Vergütung beim Rückzug vom Chefposten imJahr 2005 angeboten wurden, zu teuer gekauft.
Greenberg hat nach eigenen Angaben am 30. Januar 2008 AIG-Aktien zu einem Kurs von 54,37 Dollar erhalten. Am Montag schlossen die Papiere bei 42 Cent. Er fordert von AIG den Differenzbetrag zurück und zudem eine Erstattung von Steuern von mehr als 70 Millionen Dollar.
Greenberg war knapp vier Jahrzehnte AIG-Chef, bevor er im März 2005 vom damaligen New Yorker Generalstaatsanwalt Eliot Spitzer aus dem Amt gedrängt wurde. AIG hatte am Montag einen Fehlbetrag von 61,7 Milliarden Dollar im vierten Quartal bekanntgegeben - der größte Verlust in der Wirtschaftsgeschichte. Im Gesamtjahr betrug das Minus knapp 100 Milliarden Dollar. Verantwortlich sind vor allem Fehlinvestitionen, Abschreibungen und Restrukturierungskosten.
Zum großen Teil sind die Verlustpositionen unter Greenbergs Führung eingegangen worden. AIG weist die Vorwürfe zurück.