Liebe Leser,
der Bieter-Wettstreit um den deutschen Pharmakonzern Stada beschäftigt uns nun schon seit einiger Zeit. Denn mehrere Finanzinvestoren buhlen um den Generika-Produzenten. So sollen zwei Finanzinvestoren jeweils 58 Euro je Aktie geboten haben. Stada wollte die Offerten bisher nicht akzeptieren, um den Bietern die Möglichkeit zu gewähren, „ihre Angebote noch einmal zu verbessern“, so das Unternehmen.
Bilanzkonferenz verschoben
Nun veröffentlichte das Unternehmen am 21. März gegen 20.00 Uhr eine Meldung, die viele Fragen aufwerfen wird. So verschob der Pharmakonzern kurzfristig die für diesen Donnerstag angedachte Bilanzpressekonferenz für 2016 um eine Woche auf den kommenden Mittwoch (29. März) verschieben. Grund sei eine „kleine, lokale Transaktion, über die Stada nie berichtet habe“.
Laut Stada müsse diese nun nach Absprache mit Wirtschaftsprüfern neu bewertet werden. Die fragliche Transaktion könnte den Gewinn um einen einstelligen Millionenbetrag verändern. Vorstandsboss Matthias Wiedenfels begründete das Vorhaben damit, dass Stada sich „nicht angreifbar machen“ wolle und betonte, dass die Aufschiebung nichts mit dem aktuellen Bieter-Streit zu tun habe.
Ein fader Beigeschmack bleibt
Dennoch sorgt die kurzfristige Verschiebung – gerade im Kontext des Bieter-Wettstreits – für einen faden Beigeschmack. Meiner Meinung nach ist die Verzögerung des Finanzberichts reines Kalkül, um einen möglichen Deal noch vor diesem wichtigen Termin unter Dach und Fach zu bringen. Der Konzern erwarte, laut einem Bericht des Handelsblattes, einen happigen Betrag in Höhe von 70 Euro je Papier. Eines dürfte klar sein: Stada wird schleunigst Kompromisse eingehen müssen – ansonsten könnte ein ebenso peinlicher wie empfindlicher Fehlschlag im Verhandlungspoker drohen.