Die Banken haben den Planeten in ein riesiges globales Ponzi-Schema verwandelt. Sie werden fragen, was dies ist? Nun, es ist ein Schnellballsystem, bei dem diese immer mehr Geld von den Kunden einsammeln, Ihnen damit Produkte verkaufen, mit denen nur sie selbst verdienen, bei dem sie darauf hoffen, dass der Kunde die ihm angedrehten Produkte möglichst für immer behält und dann, falls das ganze Kartenhaus dennoch zusammenbricht, den Staat um Hilfe rufen. Artur P. Schmidt
Der folgende Artikel bezieht sich auf das neue Buch von Artur P. Schmidt "Unter Bankstern".Das Werk ist soeben erschienen und MMnews empfiehlt es ausdrücklich zum Kauf.
Von Bankrotten und Beinahebankrotten
Als Bankraub oderBanküberfall bezeichnet man die Entwendung von Geld oder andererWertgegenstände aus einem Kreditinstitut. Entgegen deröffentlichen Meinung wird nur etwa die Hälfte allerBanküberfälle aufgeklärt. Der Mythos der hohenAufklärungsquote wird deshalb aufrecht erhalten, um potentielleBankräuber von Überfällen abzuhalten. Doch der Fall desgewöhnlichen Bankräubers ist trivial in Anbetracht derSummen, die Bankmanager durch Krisen, die sie selbst hervorrufen,Anlegern gestohlen haben. Merke: Die gefährlichstenBankräuber des Planeten waren nicht die Dalton-Brüder,sondern es sind die Banker selbst. Sie sind die wahren Profis unter denBankräubern. Ein Bankräuber ist zu faul, um selbst zuarbeiten, und holt sich das Geld anderer Leute. Ein Bankmanager ist zufeige um sein eigenes Geld zu verzocken, und holt sich deshalb das Geldseiner Kunden.
Der Unterschied zwischen einem Unternehmer, derPleite geht, und einer Bank ist, dass der Unternehmer vor seinem AusWerte geschaffen hat, während eine Bank mit ihrem Aus alle Wertevernichtet. Da es weniger als Nichts nicht geben kann, muss der Staatam Schluss Banken sanieren, denn sonst würde man sich ja selbsteingestehen müssen, dass man zuvor bei der Kontrolle versagt hat.Das Problem: Banker genießen in Fragen derVermögensvernichtung offenbar eine Art Immunität. Gegen dasTreiben der Großbanker waren die Aktionen des RäuberpaaresBonnie und Clyde während der Weltwirtschaftskrise imSüdwesten der USA Sandkastenspiele.
Die wirklichen Raubzüge werden heute von J.P. Morgan oder der Bankof America in Nacht- und Nebelaktionen vorzugsweise am Wochenende unterMitwirkung der Zentralbank durchgeführt. Dann verleibt man sichdie ehemaligen Wettbewerber, vorzugsweise Investmentbanken, ein, umnoch mehr Kapital für die Manipulation der Weltwirtschafteinzusammeln. Der Ursprung des modernen Geldwesens in Europa gehtzurück bis ins Mittelalter. In Italien gab es so genannteGeldwechsler (banchieri), die das Geld auf dem Tisch (banca)ausbreiteten. Heute gibt es Bankräuber (masnadieri), die denKunden hinters Licht (fanale) führen.
Fahrlässig agierende Notenbanken
Die gefährliche Mischung aus Gangster und Bankier hat zur Reinkarnation des "Banksters" geführt, einer Berufsbezeichnung die Banker wegen ihres korrupten Verhaltens und Missmanagements bereits in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts bekamen. Gepaart wird das Unvermögen der Banken mit völlig fahrlässig agierenden Notenbanken, die, anstatt das Übel einer jeden Blase, nämlich zu niedrige Zinsen, wie einst der US-Notenbanker Paul Volcker, mit hohen Zinsen auszutreiben, die Rettung lieber in immer neuen Blasen suchen.
Bereicherungsmanie
Man kannBankmanagern wahrlich nicht vorwerfen, dass sie in den letzten Jahrennicht innovativ waren, nur wurde die kreative Vielfalt neu aufgelegterFinanzinstrumente nicht zum Wohle der Kunden angeboten, sondern zurOptimierung der Bankgewinne und der Verlagerung der Risiken auf diegierigsten Marktteilnehmer. Dies ging so weit, dass alles, was nichtmehr in Geld quantifizierbar war, für Banker nicht mehrexistierte.
In immer wiederkehrenden Zyklen, in der Regel etwa alle zehn Jahre,werden Exzesse erzeugt, die so riesige Summen vernichten, dass die Zahlder Nullen das Vorstellungsvermögen der meisten Normalbürgerum Zehner-Potenzen überschreitet. Analog verläuft die Anzahlder Milliarden, die abgeschrieben werden müssen, proportional zurAnzahl der Nullen an Top-Managern, welche die heutigenFinanzmärkte nicht mehr als Finanzierungsinstrument fürKunden, sondern als großes Spielkasino betreiben.
Gewöhnung des Lesers an riesige Summen | ||||
Yotta | (103)8 = 1024 | 1.000.000.000.000.000.000.000.000 | Quadrillion | Nirwana |
Zetta | (103)7 = 1021 | 1.000.000.000.000.000.000.000 | Trilliarde | Staatsbankrott |
Exa | (103)6 = 1018 | 1.000.000.000.000.000.000 | Trillion | Hyperinflation |
Peta | (103)5 = 1015 | 1.000.000.000.000.000 | Billiarde | Derivatevolumen |
Tera | (103)4 = 1012 | 1.000.000.000.000 | Billion | Bailout für Banken |
Giga | (103)3 = 109 | 1.000.000.000 | Milliarde | Oligarchenkonten |
Mega | (103)2 = 106 | 1.000.000 | Million | Unternehmerkredit |
Kilo | (103)1 = 103 | 1000 | Tausend | Arbeitergehälter |
Hekto | 102 | 100 | Hundert | Goldmünze |
Deka | 101 | 10 | Zehn | Silbermünze |
Einheit | 1 | 1 | Eins | Öl (Liter) |
Getreu dem Motto: „Die Bank gewinnt immer“ werden nicht nurMilliarden abgeschrieben, sondern vor allem die Kunden. SchlechterService, hohe Gebühren, unfreundliche Berater und eine langsameTransaktionsabwicklung sind nur einige der Symptome einerBereicherungsmanie, die sich als globale Seuche in der Finanzbrancheetabliert hat.
Angebliche Transparenzwird durch versteckte Gebühren zu einer Farce für Kunden, dieim aktuell schwierigen und von hoher Volatilität geprägtenUmfeld kaum darauf hoffen können, zumindest den Werterhalt ihresGeldes sicherzustellen.
Will man die Aktionen von Banken, Versicherungen undFinanzintermediären in wenigen Worten zusammenfassen, so kann mannur von einem großen Schwindelsystem sprechen, welches alszweiten Effekt zu Schwindelanfällen in den Märkten und ineinem dritten Effekt zur Schwindsucht des Geldes auf den Kundenkontenführt.
Die heilige Dreieinigkeit dieser Wirkungen ist ein Betrug an denKunden, welcher nur aufgelöst werden kann, wenn jeder Kunde sichvor Augen führt, dass er morgen genauso viel Zeit auf dieErhaltung seines Geldes wie auf seine Hobbys verwenden sollte, wenn ernicht eines morgens jäh erwachen will. Bekanntlich frisst nichtnur die Inflation ihre Kinder, sondern auch die Deflation, wenn esnicht gelingt, Anlagen zu tätigen, die den Werterhalt sichern.Banken sind die postmodernen Rattenfänger von Hameln, die denKunden Kredite andrehen für Produkte, die sie nicht wirklichbrauchen oder Häuser oder Wohnungen, die sie sich eigentlich nichtleisten können. Schon deshalb dürfen wir ihnen nicht mehr aufden Leim gehen.
Von der Hyperinflation direkt zum Staatsbankrott
Wenn diesem Treiben nicht durch eine radikale Reformation des Bankwesens Einhalt geboten wird, werden am Ende dieses Treibens eine Hyperinflation und der Staatsbankrott stehen. Es scheint in der heutigen Zeit in Vergessenheit geraten zu sein, dass frühere Krisen auch ohne Eingriffe von Notenbanken und Politikern zu Ende gingen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Krisen um so schlimmer und länger ausfielen, je mehr der notwendige Strukturwandel - Schumpeter hätte von der kreativen Zerstörung alter Industrien gesprochen - verhindert wird.
Geldangelegenheiten sind Chefsache
„Vertrauen ist der Anfang von allem“hieß es in einer Reklame der Deutschen Bank in den 1990er Jahren.Das ist der blanke Hohn, wenn man die Finanzkrise in den letztenMonaten Revue passieren lässt. Zunächst wollte JosefAckermann staatliche Hilfe in Anspruch nehmen, dann wieder nicht. KeinWunder: Banken haben ein sehr kurzes Gedächtnis und sie sind dieWeltmeister im Vertuschen von schlechten Zahlen. Viele Bankmanagerdrehen immer wieder viel zu große Räder. Sie sindWiederholungstäter. Lernen ist ein sozialer Prozess. Da Bankiersnicht lernen wollen, verhalten diese sich zutiefst a-sozial Wer ihnenheute noch sein Geld anvertraut, ist selbst schuld. Die unausweichlicheFolge: Jeder sollte sein eigenes finanzielles Schicksal selbst in dieHand nehmen.
Nach dem Lesen dieserArtikelserie sollte jedem, der sein Geld Banken anvertraut, klar sein,dass Geldangelegenheiten Chefsache sind und nicht an eine Kastedelegiert werden können, die permanent Krisen hervorbringt undMachtspiele bevorzugt. Eines der Hauptübel in der Finanzbrancheist diesbezüglich die Wahrscheinlichkeitsrechnung. Mit dieserlässt sich keine Werterhaltung erzielen. Wenn nämlichkurzfristig wie beim Zusammenbruch der New Economy 90 Prozent desgesamten Kapitals vernichtet wird, nützt es den Teilnehmern wenig,wenn auf Sicht von 30 Jahren diese Verluste wieder neutralisiertwerden. Noch heute sitzen viele Kunden auf Telekom-Aktien mit Verlustenvon mehr als 75 Prozent.
Ziel dieser Artikelserie ist es, die Kunden vor ihren Banken zuschützen und die versteckten Machenschaften und Machtstrukturenanzusprechen, die in aller Regelmäßigkeit Heerscharen vonAnlegern in den finanziellen Ruin stürzen. Banken glauben zwar,etwas von Geld zu verstehen, aber von der Kybernetik der Wirtschafthaben sie keine Ahnung. Wenn sie nicht mehr weiterwissen, erpressen sieden Staat mit der einfachen Formel: Wir sind zu groß, um zuscheitern!
Viele der heutigen Banker gehören zu einer Kastevon angepassten, überheblichen und unbelehrbaren Managern, die inElitehochschulen nur zu dem Zweck getrimmt wurden, möglichstschnell Karriere zu machen, wobei sie die Karriereleitern so schnellerklimmen, dass sie die Schallmauer ihres Peter-Plateaus, ab dem dieUnfähigkeit eskaliert, in Rekordzeit durchbrechen, um quasi imÜberschall die von ihnen gemanagten Unternehmen an die Wand zufahren. Für viele dieser Überflieger wäre es ratsam,sich ein in Vergessenheit geratenes Banklehrbuch aus dem Jahr 1717 zubesorgen, in dem steht, dass Bankiers (auch die Rückbesinnung aufdieses alte Wort wäre vorteilhaft) gerechte und gewissenhafteKaufleute sein sollen.
Dieser Satz gilt auch für Unternehmensberater,die zu Banken wechseln, um dort Strategien zu erproben, die nichteinmal in den entferntesten Galaxien funktionieren würden.
Viele Bankmanager sind Blindflieger
In der SozialenMarktwirtschaft kommt es darauf an, mit möglichst wenig Kontrolleauszukommen und trotzdem neoliberale Extreme zu vermeiden. Ein zu Vielan Regulierung ist genauso schädlich wie zu viele Freiheiten, diezu extremen Finanzkrisen führen können. Wenn dieFinanzbranche verlorenes Vertrauen wieder zurückgewinnen will,bedarf es eines kategorischen Imperativs im Umgang mit Geld. EinerBankrottologie durch den Fallschirm ausufernder Staatsgarantien mussentgegengewirkt werden. Rettungsaktionen bringen neue, zweifelhafteGrundsätze ins Finanzsystem hinein, da damit die Grundsätzeordnungsgemäßer Buchführung zu Grabe getragen werden.In Pakistan kam es in Folge der Finanzkrise sogar zu Demonstrationen,die die Regierung dazu bringen sollten, für steigende Kurse an derBörse zu sorgen. Wenn der Staat dies leisten soll, wird er nureines leisten, nämlich notwendige Strukturreformen undMarktbereinigungen zu verhindern.
Viele Banker sind Blindflieger, die ohne Auffanglinien in ein Meer vonWolken fliegen, darin die Orientierung verlieren und dann an einerFelswand zerschellen.
Ohne Cockpits lassensich komplexe Systeme nicht navigieren, es sei denn, man betrachtet diejeweiligen Blasen an den Finanzmärkten als bewusstesKamikaze-Experiment, bei dem der Crash des Systems bewusst in Kaufgenommen wird. Mr. Bubble, Alan Greenspan, hat mit seinerZentralbankpolitik die Wurzeln gelegt, die das gesamte weltweiteFinanzsystem ins Wanken gebracht hat. Die rhizomartige Ausbreitung derso genannten Sekurisation (Zertifizierung oder Verbriefung vonForderungen zum Zweck der Handelbarkeit) hat Hebel hervorgebracht, dievon Banken aufgrund ihrer geringen Eigenkapitalsbasis nicht mehrgeschultert werden können.
Am Schluss blecht der Steuerzahler
Genau aus diesem Grunde sind inflationssteigernde Konjunkturprogramme für sich genommen das falsche Mittel, um Krisen zu bekämpfen, da sie die Schuldenwirtschaft weiter forcieren. Vielmehr geht es vor allem darum, durch Innovationen neue gewinnbringende Branchen zu erschaffen. Da dies in erkennbarer Weise nicht oder nur unzureichend durchgeführt wird, ebenso wie eine unabdingbare Erneuerung des Geldsystems, werden die Steuerzahler die Zeche der Weltwirtschaftskrise bezahlen und deren Verursacher, die Banken, werden, weil sie fälschlicherweise als systemrelevant angesehen werden, wieder einmal ungeschoren davonkommen.
--->Unter Banksternvon Artur P Schmidt CH: (moneycap) --->Buchtipp - Artur P. Schmidt: "Unter Bankstern"