Liebe Leser,
es ist noch gar nicht lange her, dass die beiden Technologiekonzerne Fitbit und GoPro den Gang an die Börse wagten. Die Papiere profitierten zunächst von einem unglaublichen Hype, sind inzwischen aber an der Realität zerschellt. Eine Wiedergeburt ist derzeit nur schwer vorstellbar.
Aberwitziger Börsenwert
Rückblende: 2015 mussten Sie für eine Fitbit-Aktie noch 20 Dollar beim Broker Ihres Vertrauens hinblättern. Die GoPro-Aktie kostete im Jahr zuvor sogar noch 24 US-Dollar beim Börsengang. Damit war der Action-Kamera-Hersteller rund 14 Mrd. Dollar wert, der Hersteller von Fitness-Armbändern immerhin knapp 11 Mrd. Dollar. Das war schon damals mehr oder weniger ein Witz. Denn die Umsätze von Fitbit lagen bei 2,2 Mrd. Dollar und von GoPro bei 1,2 Mrd. Dollar.
Es kam noch schlimmer. Fitbit konnte sogar so etwas wie Gewinne ausweisen, wenn sie auch eher bescheiden ausfielen. Aber GoPro? Da waren alsbald Fehlbeträge in der Bilanz an der Tagesordnung. Das Kartenhaus brach infolgedessen spätestens im vergangenen Jahr ein. Fitbit notiert an der Frankfurter Börse mittlerweile unter 5 Euro, GoPro im Xetra bei rund 7,70 Euro.
Von der Konkurrenz plattgemacht
Dazu gesellten sich weitere Probleme. Denn die Konkurrenz hatte den Run auf die Produkte von GoPro oder Fitbit durchaus bemerkt. Doch die angebotenen Produkte ließen sich von anderen Herstellern mit höherer Kapitalausstattung durchaus leicht reproduzieren bzw. in bereits entwickelte Geräte wie die Apple Watch problemlos integrieren. Das heißt, inzwischen sind auf diesem Markt zahlreiche namhafte Anbieter präsent. Für Fitbit und GoPro sind dies keine guten Neuigkeiten. Denn es bleibt bis heute unklar, wie man diesen Angriff parieren will. Und deshalb flüchten die Anleger massenhaft aus diesen Papieren. Die Party scheint vorüber zu sein.