Lieber Leser,
in dieser Woche haben US-Indizes erstmals seit mehr als 100 Tagen einen Tagesverlust von mehr als einem Prozent verzeichnet. Es macht sich daher die Sorge breit, ob die lang erwartete Korrektur jetzt kommen könnte, zumal auch unter der Decke die Schwäche erkennbar ist. So geben nicht nur die Blue Chips nach, sondern auch die Mid- und Smalls-Caps. Der zuletzt starke Finanzsektor gehört ebenfalls zu den Verlierern. Schauen wir dazu auf einige historische Zahlen.
Die letzte Korrektur
Gehen wir davon aus, dass eine ernstzunehmende Korrektur einen Verlust von mindestens 5,0 % beinhaltet, dann hat der S&P 500 Index zuletzt vor neun Monaten, kurz nach dem Brexit-Referendum um genau zu sein, eine Korrektur verzeichnet. 185 Tage in Folge war der Index keine 5,0 % von seinem Hoch entfernt. Das ist ein ziemlich langer Zeitraum. Allerdings noch lange nicht der längste. Seit 1950 betrug der längste Zeitraum ohne eine 5,0 %-Korrektur 394 Tage. Das war in 1996.
Wie hat der April performt?
Bezogen auf die durchschnittliche Performance der letzten 20 Jahre gehören die beiden Monate März und April zu den stärksten des Jahres. Seit 1928 performte der Monat April in 75 % aller Fälle positiv, sofern ein neues Hoch im März erreicht worden ist, mit dem größten Verlust von 3,0 % im Jahr 2000. Im Fazit heisst das, dass die statistische Wahrscheinlichkeit auf eine Korrektur von über 5,0 % eher gering ist. Beachten sollte man dabei jedoch, dass Durchschnittswerte auch Ausreißer beinhalten können.