Lieber Leser,
der Sektor rund um die Elektromobilität boomt immer mehr. Das zeigt der erste deutsche Börsenneuling in diesem Jahr deutlich. Kaum war die Aktie von Aumann, ein westfälischer Maschinenbauer mit der Spezialisierung auf Elektromotoren, offiziell handelbar, schoss der Wert ab dem Ausgabekurs von 42 EUR direkt in die Höhe. Am ersten Handelstag am 24. März summierten sich die Kursgewinne auf genau 20,71 Prozent. Aumann schloss auf Xetra-Basis bei 50,70 EUR.
Charttechnisch lässt sich zu dieser neu handelbaren Aktie aufgrund der nicht vorhandenen Kurshistorie natürlich rein gar nichts sagen. Für eine halbwegs seriöse Aussage sollten hier schon mindesten ein paar Handelstage vergehen.
Fundamental sind die Rahmendaten jedoch klar. 2016 hatte Aumann 12,8 Millionen Euro Gewinn bei 156 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet. Bezogen auf den Schlusskurs von über 50 EUR, entspricht das einer Bewertung von 644 Millionen Euro. Das ist schon eine ambitionierte Bewertung direkt zum Börsendebüt. Der hohen Bewertung steht jedoch auch eine recht solide Finanzlage gegenüber. Die Eigenkapitalquote liegt bei 31 Prozent und über die Nettoliquidität von fast 27 Millionen Euro kann sich auch niemand beklagen.
Wer allerdings einen Einstieg in Aumann plant, könnte gut beraten sein, die IPO-Euphorie auszusitzen und abzuwarten, bis sich die Aktie am Markt etwas eingependelt hat.