Lieber Leser,
bei jüngeren Biotechunternehmen ist die Bewertung der nackten Zahlen oftmals schwierig. Da sich die Geschäfte zumeist auf Forschung und Entwicklung konzentrieren und hierbei hohe Investitionen anfallen, werden die Einnahmen in der Regel auch von den Ausgaben übertroffen. Daher ist der Bewertungsmaßstab ein anderer und das Ganze eher eine Wette auf die Zukunft. So auch beim bayerischen Biotechunternehmen Medigene.
Zahlenwerk für 2016
Das im TecDAX gelistete Unternehmen informierte in diesen Tagen über die Zahlen des vergangenen Jahres. Demnach belief sich der Umsatz auf 9,75 Mio. Euro, immerhin 43 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Unter dem Strich landete Medigene abermals in den roten Zahlen, konnte die Verluste indes deutlich reduzieren, von 13 Mio. Euro in 2015 auf 9,5 Mio. Euro in 2016. Je Aktie verringerte sich das Minus um 38 Prozent auf 0,48 Euro. Damit konnten die Erwartungen, die einen Verlust von 0,61 Euro pro Anteilsschein vorsahen, klar übertroffen werden. Wichtig aus Sicht von Medigene sind zudem die liquiden Mittel, die sich leicht auf 52,6 Mio. Euro erhöhten. Demnach sind genügend finanzielle Reserven für Forschung und Entwicklung vorhanden.
Neue klinische Studien angekündet
Eine ebenso große Bedeutung hat die Ende letzten Jahres geschlossene Kooperation mit dem US-Unternehmen bluebird. Medigene geht davon aus, dass im Rahmen dieser Partnerschaft 2017 Fortschritte im Bereich Forschung- und Entwicklung erzielt werden können. Darüber hinaus kündigte Medigene gleich zwei klinische Studien auf dem Gebiet der T-Zell-Krebstherapie an. Während die eine im Laufe des zweiten Halbjahres beginnen soll, ist die zweite für die zweite Jahreshälfte 2018 anberaumt.
Wie reagiert die Aktie?
An der Börse wurden die News mit einem deutlichen Kursgewinn quittiert. Damit konnte die Aktie, die sich zuletzt in einer Konsolidierungsphase befand, wieder nach oben drehen. Der nächste wichtige Widerstand wartet mit dem Februar-Tief bei 11,88 Euro.