Meuthen: "Ich sehe also für meine Partei nicht schwarz – aber für das Land sehe ich schwarz.“
Der AfD-Bundesvorsitzende Jörg Meuthen hat den Spitzenkandidaten der saarländischen Linkspartei, Oskar Lafontaine, für das schlechte Abschneiden der AfD verantwortlich gemacht. Er glaube, „der Lafontaine-Linke-Effekt" habe "eine massive Rolle spielte“, sagte Meuthen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Dienstagsausgabe).
Lafontaine sei als „Altmeister des Populismus“ einfach „eine Größe“ im Saarland. Die AfD habe deshalb weniger Stimmen von früheren Linkspartei-Wählern als in anderen Bundesländern bei früheren Wahlen ergattern können, sagte Meuthen.
Auf die Frage, ob AfD-Anhänger stark unter der Ernüchterung solcher Ergebnisse litten, weil sie von einer kompromisslosen Umwälzung der Bundesrepublik träumten, sagte Meuthen: „Da bin ich relativ sorglos. Ich glaube, dass wir in eine unheilvolle Entwicklung unseres Landes hineinsteuern, die der AfD automatisch helfen wird. Solche Umwälzungen kriegt man nur in krassen Krisen hin.“
Weiter sagte Meuthen: „Im Grunde darf man sich das gar nicht wünschen, denn für mich gilt: Erst kommt das Land, dann die Partei. Ich sehe also für meine Partei nicht schwarz – aber für das Land sehe ich schwarz.“ Das überschaubare Saarland-Ergebnis betrachte er nach dem Motto: „Drei vor, eins zurück, so kommt man auch vorwärts.“