Nachdem Microsoft vergebens mit Vista Milliarden machen wollte, versucht der Softwarehersteller nun ein neues Betriebssystem auf die Festplatten zu zwingen: Windows 7 / Kooperation mit Yahoo /Ausblick für 2009 trübe.
Microsoft will hinsichtlich der geplanten Kooperation bei der Internet-Suche mit Yahoo nicht lockerlassen. Viele Werbekunden seien angesichts der Dominanz von Google bei Internetwerbung beunruhigt und wünschten sich mehr Wettbewerb, sagte der für Microsofts Tagesgeschäft verantwortliche Chief Operating Officer (COO), Kevin Turner, in einem Interview mit der Wirtschaftszeitung €uro am Sonntag laut Vorabbericht (E-Tag: 7./8.3.2009). Solange Microsofts Kunden sich „mehr Partnerschaften und Kooperationen wünschen, sollten wir das Thema weiterverfolgen“, sagte der nach Steve Ballmer ranghöchste Microsoft-Manager am Rande der Branchenmesse CeBIT.
Für das laufende Jahr sieht der größte Software-Konzern der Welt keine Besserung des wirtschaftlichen Umfelds: „Wir erwarten, dass das makro-ökonomische Umfeld in diesem Jahr nicht einfacher wird.“ Microsoft werde sich darauf konzentrieren, seinen „Marktanteil zu steigern“.
Zur geplanten Eröffnung eigener Läden sagte Turner, der für das Projekt zuständige Manager David Porter werde Ende März der Konzernspitze um Microsoft-Chef Steve Ballmer und Kevin Turner seine Vorstellungen präsentieren. Turner ließ offen, ob die ersten Läden bereits im laufenden Jahr eröffnet werden sollen: „Wir haben David Porter nicht auf einen Tag fest genagelt.“
Turner zeigte sich optimistisch, dass die neueste Version des Betriebssystems namens Windows 7 noch vor Weihnachten in die Läden komme. „Wir sind zuversichtlich“, sagte er der Wirtschaftszeitung.
Microsofts COO zeigte sich zudem optimistisch, dass sich Windows 7 auch verstärkt bei Unternehmen durchsetzen werde. Beim Start von Windows Vista habe es Kompatibilitätsprobleme mit Treibern und anderen Anwendungen gegeben, räumte er ein. Dies werde es mit Windows 7 nicht mehr geben, da die Treiber unter Vista auch mit Windows 7 liefen.
Dies gelte auch für die Zusammenarbeit mit anderen Programmen. „Die meisten Firmenkunden wollen eine sichere Software, weniger Sicherheitsupdates und die Fähigkeit, dass Updates eingespielt werden können, ohne dass der Rechner neu gestartet werden muss.
Das ist schon alles in Vista drin. In Windows 7 auch, ohne, dass es mehr Ressourcen verbraucht“, sagte er gegenüber €uro am Sonntag. Nach einer aktuellen Studie von Forrester haben bislang gerade zehn Prozent der Unternehmen Windows Vista ausgerollt.
Kritiker befürchten, dass das neue Windows 7 noch bessere Überwachungsmöglichkeiten bietet und Microsoft mit diesem Betriebssystem eine bessere Kontrolle über seine Kunden realisieren kann.