Lieber Leser,
die Notierungen der Glencore-Aktie konnten sich in den letzten gut 14 Monaten mehr als vervierfachen. Von daher dürften sich aktuell zahlreiche Anleger fragen, ob die Kurse nicht doch etwas zu stark gestiegen sind, zumal es unlängst zu kleineren Rücksetzern kam.
Turnaround trotz operativer Probleme
Für diese waren neben dem leicht eingetrübten Marktumfeld speziell bei Rohwaren aber auch das kommunizierten Geschäftszahlen für 2016 verantwortlich. Zwar steigerte Glencore im Zwölfmonatsvergleich den Umsatz von 147,4 auf 152,9 Mrd. US-Dollar. Gleichzeitig wies der Konzern mit Sitz in der Schweiz einen Nettogewinn von 1,4 Mrd. US-Dollar aus nach einem Verlust von 8,1 Mrd. US-Dollar im Jahr 2015. Dass das EBIT aus fortgeführten Geschäften von 8,4 auf 1,2 Mrd. US-Dollar reduziert wurde, ist ebenfalls erfreulich, zeigt aber auch, dass es bei dem Rohstoffriesen operativ immer noch nicht wirklich rund läuft. Letztlich kam der Nachsteuergewinn nämlich nur durch milliardenschwere Verkäufe von Projekten und Geschäftsbereichen zustande.
Firmenchef prophezeit weiter steigende Energie- und Metallpreise
Dank den vorgenommenen Veräußerungen ging die Verschuldung 2016 um weitere 40% auf 15,5 Mrd. US-Dollar zurück. Ende 2015 stand Glencore noch mit knapp 30 Mrd. US-Dollar in der Kreide. Für die nähere Zukunft rechnet Firmenchef Glasenberg mit höheren Energie- und vor allem (Edel)metall-Notierungen, da auf der Angebotsseite deutliche Kapazitätsanpassungen nach unten vorgenommen wurden. Als zusätzliche Unterstützung für die Preise dürfte das voraussichtliche Ende der stetigen Greenback-Aufwertung fungieren. Die Aktie, deren Aufwärtstrend seit Anfang 2016 unverändert intakt ist, dürfte aus den genannten Gründen vor allem das Interesse solcher Anleger wecken, die von anziehenden Metallpreise ausgehen.