Liebe Leser,
Der deutsche Leitindex DAX ist mit leichten Kursabschlägen in die neue Handelswoche gestartet. Mit 11.996 Punkten sackte der DAX wieder unter die runde und hart umkämpfte 12.000-Punkte-Marke, doch zumindest konnte sich der DAX deutlich vom Tagestief entfernen und den Tagesverlust auf 0,57% reduzieren.
Bei den Einzelwerten müssen Sie ab Ende März etwas genauer hinschauen: Handelt sich um „echte“ Kursverluste, oder ist es nur der übliche Dividendenabschlag nach Ausschüttung der Dividende? Aufgrund der hohen Dividendenausschüttungen gibt es zum Beispiel beim deutschen Maschinenbauer Hermle einmal pro Jahr eine „Kursdelle“.
Ende vergangener Woche hat der mittelständische Maschinenbauer Hermle seine Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr vorgelegt und konnte damit einmal mehr überzeugen. Zudem wurde die zuvor bereits sehr üppige Dividende ein weiteres Mal angehoben.
Bevor ich gleich im Detail auf die Zahlen und die Dividende eingehe, stelle ich Ihnen das Unternehmen Hermle kurz vor. Hermle wurde im Jahr 1938 von Berthold Hermle gegründet und ist im schwäbischen Gosheim ansässig.
Damals firmierte das Unternehmen noch als Firma Berthold Hermle – Schraubenfabrik und Fassondreherei. 1957 begann die Produktion von Fräsmaschinen. Im Jahr 1990 folgte schließlich die Umfirmierung zur Maschinenfabrik Berthold Hermle und am 10. April 1990 folgte der Börsengang.
Die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG gehört zu den profitabelsten deutschen Maschinenbauern. Das Unternehmen ist schuldenfrei und konnte seinen Aktionären auch während der Branchen-Rezession 2002/2003 Dividenden ausschütten.
Ein deutscher Dividenden-Champion
In diesem Jahr wird die Ausschüttung bei 12,85 Euro je Aktie liegen. Das entspricht auf Basis des aktuellen Kurses der Hermle-Aktie einer Dividendenrendite von rund 4,5%. Das ist angesichts der derzeit historisch niedrigen Zinsen ein sehr beachtlicher Wert.
Noch viel beachtlicher wird die Dividendenrendite jedoch für Sie, wenn Sie längerfristig bei Hermle investiert sind. Ein Rechenbeispiel: Hermle-Aktionäre, die vor 5 Jahren bei Kursen von rund 86 Euro eingestiegen sind, kommen in diesem Jahr bereits auf eine Dividendenrendite von sage und schreibe 15%.
Die aktuellen Zahlen im Überblick
Die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG entwickelte sich im Jahr 2016 noch besser als erwartet: Der Umsatz des schwäbischen Werkzeugmaschinenherstellers stieg nach vorläufigen Berechnungen um 10,5% auf rund 394 Mio. Dabei konnte Hermle von Großprojekten und der Erholung der Märkte in Südeuropa profitieren. Zuwächse gab es sowohl im In- als auch im Ausland. Auch das Ergebnis nahm kräftig zu: Der Nettogewinn verbesserte sich um mehr als 23% auf gut 73 Millionen Euro.
Auf Basis dieses starken Verlaufs empfahl der Vorstand dem Aufsichtsrat, der Hauptversammlung am 5. Juli 2017 eine Dividendenerhöhung vorzuschlagen: Wie bereits erwähnt, sollen Hermle-Aktionäre in diesem Jahr eine Dividende von insgesamt 12,85 Euro je Aktie erhalten.
+1.700% Gewinn für die Leser meines Börsendienstes „Depot-Optimierer“
Wie gut das Unternehmen Hermle geführt und aufgestellt ist, lässt sich auch an der Entwicklung des Aktienkurses ablesen. Die Leser meines Börsendienstes „Depot-Optimierer“, die meiner Erst-Empfehlung im Jahr 2003 gefolgt sind, können sich inzwischen sogar über ein Plus von mehr als 1.700% freuen (Kursgewinn + Dividenden).
Auch wenn die Hermle-Aktie in den kommenden 14 Jahren nicht noch einmal um 1.700% wird zulegen können, bleibt die Aktie ein Basis-Investment für jeden konservativen Nebenwerte-Fan und Dividenden-Jäger.
Mein Praxistipp für Sie: Gute Einstiegsgelegenheiten ergeben sich oft nach der Dividenden-Ausschüttung im Juli, wenn Dividenden-Werte wie Hermle im „Sommerloch“ etwas in Vergessenheit geraten.