Liebe Leser,
Aktionäre wissen es schon längst: Biotechnologie ist eine der Boombranchen schlechthin. Lange Zeit waren aber die Zweifel groß, ob diese Branche angesichts des deutschen Regulierungswahns hierzulande Fuß fassen kann. Deshalb fehlte bisher noch die Anerkennung seitens der Industrie und Politik. Bei Studien zur gesamtwirtschaftlichen des Gesundheitssektors wurde der Anteil von Biotech nie gesondert ausgewiesen. Dies hat sich seit diesem Jahr verändert. Denn der Beitrag lässt sich inzwischen nicht mehr übersehen und unter „ferner liefen“ verbuchen.
Der Anteil am Gesundheitssektor
Die deutsche Biotech-Branche bringt inzwischen eine Bruttowertschöpfung von 8,8 Mrd. Euro „auf die Waage“. Das war zumindest das Volumen im vergangenen Jahr. Doch mit einer jährlichen Wachstumsrate von 5,7 % wächst der Sektor überdurchschnittlich schnell und dürfte sich rasch weitere Marktanteile sichern. Die Unternehmen aus dem Biotech-Bereich beschäftigen mittlerweile 53.000 Menschen. Da kann man in der Tat bereits von einem Industriezweig sprechen.
Doch dies sind wie gesagt nur Zahlen für den Gesundheitssektor. Die Biotech-Produkte sind inzwischen auch bei der Landwirtschaft, der Lebensmittelindustrie, der Chemie und in der Umwelttechnik nachgefragt. Deshalb dürfte der eigentliche Wirtschaftsbeitrag noch weitaus höher einzuschätzen sein.
Selbstbewusste Forderungen
Der Vorteil von Größe: Man darf auch mehr Forderungen an die Politik stellen und auf Gehör hoffen. Davon machte BIO Deutschland-Verbandsgeschäftsführerin Viola Bronsema gleich einmal Gebrauch: „Die Biotechnologie trägt mittlerweile entscheidend zur Therapieentwicklung sowie zur Krankheitsdiagnostik bei. Der Anteil der Biotechnologie an der Gesamtwertschöpfung und wie schnell die Wertschöpfung der Biotechnologieindustrie wächst, belegen die Ergebnisse eindrücklich. Umso wichtiger ist es, die innovativen kleinen und mittleren Unternehmen als Grundlage dieser Bruttowertschöpfung mit den richtigen Rahmenbedingungen zu unterstützen.“