Lieber Leser,
die Commerzbank will auch in den kommenden Jahren am brummenden Immobiliengeschäft partizipieren. Die Pläne sehen vor, das Kredit-Neugeschäft in der privaten Baufinanzierung bis 2020 um bis zu 40 Prozent auf fast 17 Mrd. Euro zu steigern. Dies erklärte Privatkunden-Chef Michael Mandel Anfang dieser Woche in Frankfurt. Damit würde der Kreditbestand einen Wert von bis zu 75 Mrd. Euro erreichen, nach 58 Mrd. Euro per Ende 2016.
Laut dem Manager stehe der Markt keineswegs vor einer Abkühlung. Im Gegenteil: „Wir gehen davon aus, dass der Markt für Immobilienfinanzierung kontinuierlich weiter wachsen wird“, erklärte Mandel. Er sehe auch keinerlei Anzeichen für eine Immobilienblase, zumindest „nicht in der Breite“. Für das laufende Jahr kalkuliert Deutschlands zweitgrößtes Geldhaus mindestens mit einem Neugeschäft auf dem Niveau des Vorjahres, das bei 12 Mrd. Euro lag. Gleichwohl bestehe die Hoffnung auf mehr. „14 Milliarden wären eine schöne Zahl.“
Mauer Ausblick lässt Anleger kalt
In der vergangenen Woche hatte die Konzernführung um Bankenchef Martin Zielke den Jahresgeschäftsbericht für 2016 präsentiert und dabei einen verhaltenen Ausblick auf das laufende Jahr gegeben. Wegen der anhaltenden Niedrigzinsen rechnet das Management nur mit einem Konzernüberschuss auf dem Niveau des Vorjahres.
Der Aktie, die sich in einer kurzfristigen Aufwärtsbewegung befindet, tat dies keinen Abbruch. Mit dem Anstieg auf 8,80 Euro konnte zumindest vorerst ein hartnäckiger Widerstand bei 8,60 Euro (Verlaufshochs aus dem Frühjahr 2016) gebrochen werden. Sorgt dies nun für ein weiteres Kaufsignal? Die Mehrheit der Analysten spricht sich indes schon längere Zeit gegen den Finanztitel aus und untermauert dies mit einem durchschnittlichen Kursziel von 7,00 Euro (minus 20 Prozent). Bislang wurden die Experten aber scheinbar nicht gehört.