Lieber Leser,
im Rahmen einer Investorenkonferenz in London hat sich der Essener Energieversorger RWE dahingehend geäußert, dass konventionelle Stromerzeugung auch in den kommenden Jahren alternativlos bleiben wird. Für Perioden, in denen keine Sonne scheine und Windstille herrsche, seien die alten Kohle- und Gaskraftwerke unerlässlich, um den Bedarf zu decken. „Es gibt einen Bedarf. Wir haben keinen Plan B“, sagte RWE-Konzernchef Rolf Martin Schmitz. Dies sei zumindest in den kommenden 5 bis 10 Jahren so zu erwarten. Eine Vision für die „nächsten 30 bis 40 Jahre“ habe er hingegen nicht.
Höhere Ausschüttung in Sicht?
Nach schwierigen Zeiten mit Rekordverlusten und Dividendenstreichung gelobte der Manager für die Zukunft Besserung. Kurz vor Ablauf des ersten Quartals bekräftigte er das Ziel, den bereinigten Konzernüberschuss 2017 auf 1,0 bis 1,3 Mrd. Euro zu steigern. Anleger sollen mit mindestens 50 Cent je Anteilsschein am Gewinn beteiligt werden. In den Jahren danach soll dieses Dividendenniveau mindestens beibehalten werden.
Möglicherweise könnte es aber bereits 2019 deutlich mehr Bares für Anleger geben, wie Finanzvorstand Markus Krebber andeutete. Neben sinkenden Rückstellungen für alte Gasverträge und das Atomgeschäft geht der Konzern von steigenden Dividendenzahlungen seitens der Ökostromtochter Innogy aus. RWE sei bereit, das überschüssige Geld an die Aktionäre weiterzureichen, sagte Krebber. Der DAX-Riese hofft zudem auf eine Erholung der Stromgroßhandelspreise aufgrund geringerer Kapazitäten.
Was macht die Aktie?
Der kurzfristige Aufwärtstrend der RWE-Aktie ist weiterhin intakt. Gleichwohl hat sich das Papier in den letzten Tagen etwas abgeschwächt und auch von Analystenseite hält sich die Zuversicht in Grenzen. Das durchschnittliche Kursziel liegt mit 15,39 Euro nur leicht über dem aktuellen Kursniveau.