Liebe Leser,
Ströer hat im zurückliegenden Turnus sowohl den Umsatz als auch das Ergebnis deutlich ausgebaut. Der Umsatz stieg um 36,3% auf 1,12 Mrd. Euro. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) verbesserte sich um 37% auf 285 Mio. Euro. Der operative Gewinn (EBIT) legte um 20,8% auf 93 Mio. Euro zu. Der Nettogewinn stieg um 22% auf 72 Mio. Euro.
Die Zahlen kamen an der Börse gut an. Die Ströer-Aktie legte gestern nach Vorlage der Zahlen in einem schwachen Marktumfeld um 4,1% zu. Allerdings notiert die Ströer-Aktie derzeit noch immer deutlich unter ihrem Höchststand von 57,83 Euro und konnte sich noch nicht vollständig von der Short-Attacke erholen.
So geht es jetzt weiter
Sie sehen: Von der Short-Attacke im Vorjahr, die den Kurs der Ströer-Aktie zeitweise von 57,83 Euro auf 34,25 Euro abstürzen ließ (-41%), hat sich das Papier bis heute noch nicht gänzlich erholt.
Wie aus dem Bericht des Aufsichtsrats hervorgeht, beschäftigte sich das Kontrollgremium mit den von Muddy Waters erhobenen Vorwürfen. Muddy Waters hatte die Wachstumskalkulationen in Frage gestellt. Wie es heißt, ließen sich keine Anhaltspunkte für die Richtigkeit der Vorwürfe finden.
Für das neue Geschäftsjahr geht das Ströer-Management von einem organischen Wachstum (also ohne Übernahmen) im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich aus. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) soll dabei überproportional auf über 320 Mio. Euro (+12%) ausgebaut werden.
Auch wenn sich Ströer im vergangenen Geschäftsjahr operativ gut entwickelt hat und der Kurs der Ströer-Aktie einen Großteil der durch die Short-Attacke entstandenen Kursverluste wieder wettgemacht hat, bleibt doch immer etwas hängen. In den kommenden Tagen und Wochen wird sich zeigen, ob es bei Aurelius ähnlich läuft wie bei Ströer und ob die Vorwürfe substanzhaltiger sind. Bis zur Klärung sollten Neueinsteiger mit Käufen warten.