Lieber Leser,
der mitten im Übernahmepoker steckende Arzneimittelhersteller STADA hat sein finales Zahlenwerk für 2016 bekannt gegeben. Und siehe da, nach der Neubewertung einer Transaktion fallen die Zahlen etwas schwächer aus, als die Anfang März vorgelegten Eckdaten vermuten ließen.
Der Konzernumsatz erhöhte sich demnach nur um 1 Prozent auf 2,14 Mrd. Euro. Auf der Ergebnisseite führten Sondereffekte zu rückläufigen Zahlen. Während sich der operative Gewinn (Ebitda) von 377,1 Mio. Euro auf 361,5 Mio. Euro verschlechterte, ging der Konzernüberschuss von 110,4 Mio. Euro auf 85,9 Mio. Euro zurück.
Während diese Zahlen eher enttäuschend daherkommen, sorgt der Ausblick auf die kommenden Jahre doch für deutlich mehr Zuversicht. Die Konzernführung bekräftigte die Unternehmensziele für 2017 und die mittelfristige Prognose für 2019. Dann will das im MDAX gelistete Unternehmen seinen Umsatz auf 2,65 bis 2,7 Mrd. Euro steigern und einen Konzerngewinn von 250 bis 270 Mio. Euro erwirtschaften. Darüber hinaus plant der Generikahersteller eine groß angelegte Produkt-Offensive, um nach den Worten von Vorstandschef Matthias Wiedenfels zum „Besten seiner Klasse“ zu werden.
Übernahmepoker geht weiter
Trotz dieser positiven Aussichten steht STADA aktuell vor allem wegen des Übernahmepokers im Fokus. Gleich zwei Investorengruppen – Bain und Cinven auf der einen und Advent und Permira auf der anderen Seite – buhlen um den hessischen Pharmakonzern. Dem Vernehmen nach bieten die beiden Konsortien derzeit 58 Euro je Aktie und bewerten STADA demnach mit 3,6 Mrd. Euro. Dieses Gebot wird von der Konzernführung bislang aber als zu niedrig erachtet. Auf der Bilanzpressekonferenz versicherte Wiedenfels nun, dass es „gute und intakte Gespräche“ gebe und dass das Ergebnis im Sinne der Anleger und des Unternehmens ausfallen werde. Es bleibt also spannend.