Sarrazin verteidigt Auftritt mit AfD-Vorstandsmitglied Weidel. "Ich werde keine demokratische Partei ausschließen - ich werde überall meine Thesen vertreten."
Der Bestseller-Autor Thilo Sarrazin (SPD) hat einen gemeinsamem Auftritt mit AfD-Bundesvorstandsmitglied Alice Weidel bei einer Tagung am vergangenen Sonntag verteidigt. Sarrazin sagte der "Bild" (Donnerstag), er sei lediglich einer Einladung des Studienzentrums Weikersheim zur Lesung aus seinem Buch "Wunschdenken" gefolgt.
"Dass dort Alice Weidel Gast war und ein Grußwort hielt, war mir nicht bekannt und auch nicht mit mir abgesprochen. Die fehlende Absprache habe ich zu Beginn meiner Rede kritisch angemerkt", so Sarrazin. Der Termin sei aber "eine runde Veranstaltung" gewesen.
Sarrazin betonte: "Ich werde keine demokratische Partei ausschließen - ich werde überall meine Thesen vertreten." Wahlkampf für die AfD will Sarrazin nach eigenen Worten aber weiterhin nicht machen.
Weidel sagte der "Bild", es habe ihr "viel Freude bereitet, mit Thilo Sarrazin über Politikversagen besonders im Hinblick auf den gescheiterten Euro" zu diskutieren. "Sarrazin hat in vielen Punkten sehr Recht." Politiker anderer Parteien sollten sich daran ein Beispiel nehmen und mit der AfD ins Gespräch kommen.
Gleichzeitig müsse die AfD darauf fachten, "unsere Wurzeln, also den Kampf gegen den Euro, nicht aus den Augen zu verlieren."