Der gestrige Handelstag brachte bei den Goldaktien eine erneute positive Abkoppelung zur Goldpreisentwicklung.
Der HUI legte 1,2% zu, während Gold mit einem wieder festeren US-Dollar leicht schwächer tendierte. Wäre am Vortag Goldcorp nicht um knapp 7% nach der zu 100% mit Aktien zu bezahlenden Übernahme von Exeter Resources eingebrochen, hätte sich die freundliche Tendenz wohl schon weiter fortgesetzt.
Die Goldcorp-Übernahme geht mit einer Reihe weiterer Transaktionen zur Konsolidierung des sogenannten Maricunga Golddistrikts einher:
- Goldcorp kauft Exeter, den 100% Inhaber des Caspiche-Goldprojektes mit einem All-Share-Deal (wie gestern im Update berichtet)
- Goldcorp kauft von Kinross 25% am Cerro Casale-Projekt und 100% am Quebrada Seca-Projekt) für 320 Millionen USD (davon 300 Mio. Cash) und einer Royalty, die bei Kinross verbleibt. 260 Millionen USD sind gleich fällig, 40 Mio. USD, wenn eine Entscjeidung zum Bau der Mine erfolgt.
- Goldcorp kauft zudem von Barrick Gold ein weiteres 25%-Paket an diesem Cerrro Casale-Projekt und hält dann 50%. Doch anstatt eines Upfront-Payments wie bei Kinross, muss Goldcorp hier die Entwicklungskosten von Barrick, die weiter den anderen Anteil am Projekt halten werden, mittragen. Goldcorp wird mindestens jeweils 60 Millionen USD in den ersten beiden Jahren und 80 Millionen USD in den beiden Folgejahren investieren. Dann finanzieren Barrick und Goldcorp wieder zu gleichen Teilen.
- Goldcorp und Barrick gründen ein 50/50 Joint-Venture, um alle drei Assets (Caspiche, Cerro Casale und Quebrada Seca) zu entwickeln.
Fazit: Goldcorp hat sich mit diesen Deals eine Pipeline an Projekten gesichert, die erst in circa 5 bis 7 Jahren einen signifikanten Cash Flow beitragen werden. Barrick, die sich an Cerro Casale und vor allem dem weiteren Mega-Projekt Pascua Llama in der Vergangenheit verhoben hatte, reduziert das Risiko. Insofern sehen wir diese Lösung eher gut für Barrick.
Weitere News von Depot- und Empfehlungslistenwerten:
Alexandria Minerals legte gestern nach hervorragenden Bohrergebnissen um 18% auf 0,065 CAD zu. Unter anderen fand man 8,4 g/t Gold über 17,1 Meter auf dem Orenada-Projekt nähe Val d’Or. Entscheidend an der News ist jedoch, dass sich mit der Lage dieser Treffer die Mineralisierungszone in die „richtige“ Richtung weiterentwickelt und somit die Wahrscheinlichkeit einer ökonomischen Tagebau-Lagerstätte steigt. Agnico-Eagle dürfte als Großaktionär diese Ergebnisse ebenfalls aufmerksam verfolgen.
Super Zahlen erneut von Kirkland Lake, einer unserer absoluten Top-Favoriten unter den Mid-Tier-Goldproduzenten. Sämtliche Prognosen wurden übertroffen und die Gesellschaft startet nun mit einer ersten kleinen Quartalsdividende von 1 Cent je Aktie (0,04 CAD jährlich).
Empfehlungslisten-Highflyer Osisko Mining stockte den Anteil an Barkerville Gold (BGM), ebenfalls bei uns in der EL, von 18,5 auf 35,2% auf! Die jüngsten Explorationsbohrungen auf dem Cariboo-Projekt in British Colombia scheinen Osisko überzeugt zu haben.
Weiterhin verdächtig fester Handel in Sabina Gold & Silver (SBB)! Die Aktie schloss gestern 7,4% höher bei 1,59 CAD und steht nun genau am Hoch vom Februar. Der Markt scheint darauf zu spekulieren, dass das Genehmigungsverfahren für das Bck River-Projekt wieder aufgenommen wird. Wohlgemerkt stand die Aktie davor schon einmal bei über 2 CAD. Dahin sollte sie bei einem positiven Bescheid auch wieder laufen können. Denn: Back River ist eines der besten High-Grade Goldprojekte, die auf dem Markt zu haben sind. Zudem sagte Agnico- CEO Sean Boyd auf der BMO Conference Ende Februar, dass man verstärkt in Nunavut (Provinz im nördlichen Kanada) investieren wolle, da man dort bereits zwei Projekte besitzt. Sabina wäre angesichts der Tatsache, dass sich Agnico 220 Mio. CAD „fresh Money“ in die Kriegskasse geholt hat, ein gutes Ziel. Börsenwert von Sabina aktuell: 355 Mio. CAD.
Nach der Exeter-Übernahme kocht die Gerüchteküche. Eines dieser Gerüchte was uns neben Agnico/Sabina betrifft, ist, dass Newmont Mining sich bereits das Buritica-Projekt unseres Musterdepotwertes Continental Gold angesehen hat. Dies würde uns jedoch nicht wundern, da das Management auf der PDAC offen zugegeben hat, dass man „for sale“ sei. Auffällig beim Handel von Continental Gold ist, dass die Aktie auf ihrem Weg nach oben immer wieder bei 4,30/4,40 CAD ausgebremst wird. Wie wenn jemand die Hand auflegt und sagt, „bis hierher und nicht weiter“. Auch das ist für uns eher ein positives Zeichen! Denn so ein Handelsverhalten ist oftmals vor Übernahmen zu beobachten gewesen. Der Kurs wird „unter Kontrolle“ gehalten, damit ein entsprechendes Übernahmeangebot nicht zu hoch ausfallen muss und attraktiver wirkt. Aber warten wir einfach ab, was passieren wird. Es bleibt spannend!