Lieber Leser,
die Aurelius-Aktie musste in dieser Woche infolge einer Short-Attacke einen Wertverlust von 25 % verzeichnen. Die Verluste weiteten sich am Mittwoch weiter aus, nachdem der Geschäftsbericht für das abgelaufene Jahr nicht wirklich überzeugend war. Der Umsatz konnte zwar um mehr als 60 % gesteigert werden, das operative Ergebnis (EBITDA) sowie der Jahresüberschuss sind jedoch stark eingebrochen, jeweils um -42 % und -93 %.
Das Unternehmen führt dies „insbesondere auf geringere Erträge aus der Auflösung negativer Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung (bargain purchase)“ zurück. Ich habe diese Formulierung mindestens fünf Mal im aktuellen Geschäftsbericht vorgefunden. Aber an keiner der Stellen fand ich eine Erklärung dafür, was denn „Auflösung negativer Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung“ konkret überhaupt bedeuten soll – schade!
Komische Berichterstattung
Eins muss man dem Short-Seller lassen: Wenn ich mir den Bericht von Aurelius durchlese, dann habe ich nicht das Gefühl, als würde das Unternehmen gerade vor Erfolg nur so strotzen. Bei einem herben Ergebnisrückgang kann man da schon mal skeptisch werden. Ob die Vorwürfe nun stimmen oder nicht, bedarf sicherlich einer eingehenden Prüfung. Der erste Blick, das gebe ich gerne zu, hat aber auch mich etwas verunsichert.