Der Nikkei-Index handelt auf dem Stand von 1983. Wenn das so weitergeht, dann geht in Japan bald das Licht aus, sagte ein Händler. Derzeit ist kam ein Hoffnungsschimmer in Nippon auszumachen. Die exportorientierte Industrie leidet besonders unter der Weltwirtschaftskrise. Hinzu kommt ein starker YEN, welcher ebenfalls belastet.
Vor allem die Aktien der japanischen Auto-Bauer gerieten in den Sogdes angeschlagenen US-Konzerns General Motors. Auch Sorgen um dasSchicksal von Banken drückten die Börsen in Tokio. Der 225 Werteumfassende Nikkei-Index schloss bei 7086 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Indexverlor 1,51 Prozent auf 710 Zähler. Die Papiere von Toyota, Honda und Nissan fielen um bis zu zweiProzent.
"Auch die Sorgen um das Finanzsystem sind nicht verschwunden", meinte ein Beobachter. So hätten offenbar Hedge-Fonds Geld in Gold angelegtund nicht mehr in Aktien.
Die weltweite Wirtschaftskrise hat Japan den schlimmstenwirtschaftlichen Einbruch der vergangenen 35 Jahre beschert. Wie dieRegierung mitteilte, sank die Wirtschaftsleistung zwischenOktober und Dezember 2008 auf die kommenden vier Quartale hochgerechnetum 12,7 Prozent. "Das ist die schlimmste Wirtschaftskrise derNachkriegszeit", erklärte dazu der japanische Minister für Wirtschafts-und Fiskalpolitik, Kaoru Yosano.
Damit ist Japan noch tiefer in die Rezession gerutscht als die USA undEuropa. Die Exporte schrumpften um 13,9 Prozent und damit so stark wienoch nie. Angesichts der Weltwirtschaftskrise ist die Nachfrage nachjapanischen Autos und Elektronikprodukten drastisch zurückgegangen.Unternehmen wie Toyota, Sony und Hitachi erwarten im noch bis Ende Märzlaufenden Geschäftsjahr hohe Verluste und bauen tausende Stellen ab.
"Japan ist kein Negativvorbild für Deutschland", erklärte Stefan Koothsvom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung der taz. Japan leidenoch immer unter den Folgen seiner Wirtschaftskrise in den 90er-Jahren.Bis heute schleppe es einen gigantischen Schuldenberg mit sich, der ausder vorausgehenden Immobilienkrise stamme. "Das droht den deutschenExporteure weniger, denn sie sind vielseitiger und kleinteiligeraufgestellt als die Unternehmen in Japan", sagte Stefan Kooths vom DIW."Japans Exporte leiden besonders stark, weil viele seiner Abnehmer inAsien ebenfalls Exportländer sind, die unter der Krise leiden", soKonjunkturforscher Roland Döhrn vom Rheinisch-Westfälischen Institutfür Wirtschaftsforschung zur taz.