Das Koalitionsvorhaben einer höheren Mindeststrafe für Wohnungseinbrüche wird nach Einschätzung des Deutschen Anwaltvereins (DAV) nicht zu einer Reduzierung von Einbrüchen führen. DAV-Präsident Ulrich...
Das Koalitionsvorhaben einer höheren Mindeststrafe für Wohnungseinbrüche wird nach Einschätzung des Deutschen Anwaltvereins (DAV) nicht zu einer Reduzierung von Einbrüchen führen.
DAV-Präsident Ulrich Schellenberg sagte der "Berliner Zeitung" (Freitagausgabe), schon heute könne Wohnungseinbruch mit bis zu zehn Jahren Haft bestraft werden. "Gerade dies zeigt, dass die Abschreckungswirkung hoher Strafen oft überschätzt wird".
Trotz der hohen Strafandrohung sei die Zahl der Einbrüche seit Jahren gestiegen. Wichtiger als eine Strafverschärfung sei es, die Einbrecher überhaupt zu fassen.
"Solange das nicht geschieht, doktert die Bundesregierung an den falschen Symptomen herum", sagte Schellenberg. Die Spitzen der großen Koalition hatten in einem Koalitionsausschuss auf Drängen der Union beschlossen, als Mindeststrafe für Wohnungseinbrüche ein Jahr Gefängnis festzusetzen.