Liebe Leser,
nachdem Sie erfahren haben, warum die Fusion zwischen der Deutschen Börse und der LSE gescheitert ist, möchte ich Ihnen nun noch einen chronologischen Überblick der gescheiterten Fusion geben.
Am 23. Februar des vergangenen Jahres gaben die Deutsche Börse und die LSE bekannt, dass sie Gespräche über einen möglichen Zusammenschluss „unter Gleichen“ führen. Nur 3 Tage später wurden weitere Details bekannt: Unter anderem wurde bekannt, dass das zusammengeschlossene Unternehmen ihren Sitz in London haben soll.
Am 16. März 2016 wurde eine Einigung zwischen der Deutschen Börse und der LSE im Hinblick auf die Fusion bekannt gegeben. Im Juni wurden dann die Angebotsunterlagen den Aktionären der Deutschen Börse vorgelegt und im Juli stimmten die Aktionäre der LSE der Fusion zu.
Gestern schließlich die Absage an die Fusion durch die EU-Kommission
Am 26. Juli 2016 wurde die Mindestannahmequote erreicht, da 60% der Aktionäre der Deutschen Börse der Fusion zustimmten. Es lief bis dahin also (abgesehen vom zwischenzeitlichen Brexit-Votum) alles nach Plan.
Am 28. September leitete die EU-Kommission eine vertiefte Prüfung der Fusion ein und stellt den Verkauf der Clearnet SA als Abhilfe für die Bedenken im Bereich der Clearingaktivitäten in Aussicht. In der Folge gaben die Deutsche Börse und die LSE zunächst Gespräche über den Verkauf der Clearnet SA an Euronext und schließlich eine Einigung mit Euronext bekannt.
Am 26. Februar dieses Jahres teilten die Deutsche Börse und die LSE mit, dass die EU-Kommission als neue Abhilfemaßnahme den Verkauf der Bondhandelsplattform MTS fordert und dass die LSE dies ablehnt. Und gestern schließlich die Absage an die Fusion durch die EU-Kommission.