Lieber Leser,
der EUR/USD-Kurs hat in dieser Woche den Rückwärtsgang eingelegt. Es gibt dafür einige Gründe, die wir bereits mehrmals erwähnt haben. Da wäre zum einen die wieder gestiegene Wahrscheinlichkeit mehrerer US-Zinsschritte und damit der festere US-Dollar. Auf der anderen Seite hat ein über Reuters veröffentlichter EZB-Bericht, den Kurs zusätzlich gedrückt. Demnach würde an der lockeren Geldpolitik in kürzerer Zeit wohl kaum gedreht werden. Die zuvor aufgebauten Erwartungen haben sich demzufolge entladen. Das wird nun zusätzlich durch die Erstveröffentlichung der Inflationsdaten per März unterstützt. Dabei haben wir bereits zuvor darauf hingewiesen, dass die Inflation im März wieder fallen könnte.
Warum fällt die Inflation wieder
Die Erstveröffentlichung der Inflationsdaten per März und für Deutschland zeigte einen Anstieg bei den Verbraucherpreisen von 1,6 % im Vergleich zum Vorjahr, nach 2,2 % im Monat zuvor. Die EU-Inflation fiel dementsprechend von 2,0 % im Februar auf 1,5 % im März. Der Hintergrund ist folgender: Die Inflation hat im vergangenen Jahr per März einen starken Inflationssprung verzeichnet. Damit fällt die Basis (Vergleichswert) recht hoch aus. Da der Ölpreis aber in der meisten Zeit stabil seitwärts verharrte, ist ein über die Basis hinaus stärkere Inflationsanstieg nicht zu erwarten gewesen. Eine steigende Lohninflation ist derweil ebenfalls nicht zu erkennen. Es musste daher fast schon zwangsläufig zu einem Rücksetzer bei der Inflation im März kommen.