Liebe Leser,
der niedrige Ölpreis und geringere Raffinerie-Margen haben im vergangenen Jahr tiefe Spuren in der Exxon-Bilanz hinterlassen. Zudem belasteten Wertberichtigungen von 2 Mrd $ bei den Erdgasreserven der Tochter XTO die Ergebnisentwicklung. Der Konzern hat zwar die Investitionen von 31 auf 19,3 Mrd $ gekürzt, dennoch hat sich der Gewinn mehr als halbiert. Der Umsatz ging um 15,9% zurück, und die tägliche Öl- und Gasförderung sank um 1% auf 4,05 Mio Barrel. Es war das schlechteste Ergebnis seit 20 Jahren. Dennoch erhalten die Aktionäre eine höhere Dividende.
Der Konzern erhöht seine Ölreserven um 3,4 Mrd Barrel
Alle Sparten haben schlechter abgeschnitten. Mit Öl verdiente Exxon 196 Mio $, mit Chemikalien 4,6 Mrd $ und mit Raffinerie-Produkten 4,2 Mrd $. Nur bei den sonstigen Aktivitäten gab es einen Verlust von 1,2 Mrd $. In diesem Jahr sollten höhere Ölpreise und Sparerfolge den Gewinn wieder nach oben treiben. Auch bei der Förderung erwarten wir Fortschritte. In Nigeria und Papua-Neuguinea hat Exxon neue Ölquellen entdeckt, und in Kasachstan, Australien und den USA sind in den vergangenen Monaten fünf größere Projekte an den Start gegangen.
Zudem hat Exxon im Januar 300 qkm Land im Delaware-Becken in New Mexico für 5,6 Mrd $ erworben. Mit dem Deal erhöht der Konzern seine Ölreserven um 3,4 Mrd Barrel. Derzeit werden dort pro Tag 18.000 Barrel zu vergleichsweise niedrigen Kosten gefördert. Schließlich hat Exxon mit der kürzlich abgeschlossenen Übernahme von InterOil sein Gasgeschäft in Papua-Neuguinea ausgebaut. Denkbar ist auch eine Erweiterung der Fracking-Aktivitäten.