Die gesamte Zunft ist in einer Identitätskrise, daIhre linearen Analysen auf absoluten Zahlen beruhen. Auf die wichtigstenFragen unserer Zeit haben die Volkswirtschaftler keine Antworten mehr.
Die tatsächlichenUrsachen der Weltwirtschaftskrise sowie deren Wechselwirkungen erfordern völligneue Berechnungsverfahren (siehe --->bankingcockpit.com).Es werden heute Modelle benötigt, die anzeigen, wenn kritische Schwellenwertevon Schlüsselfaktoren überschritten werden.
Damit dies gelingt, müssen sich dieWirtschaftswissenschaftler von der Betrachtung absoluter Zahlen verabschiedenund stattdessen nur noch die relativen Preisveränderungen betrachten.
Es kommt auf den relativen Werterhalt der Vermögen an
Inflation ist in relativer Hinsicht eine Aufblähung der Geldmenge und keinePreissteigerung, während Deflation relativ zu anderen ökonomischen Indikatoreneine Vernichtung von Geld und keine Preisreduktion ist. Während ein relativerRückgang der Inflation eine Wirtschaft stimuliert, schwächt ein relativerAnstieg der Inflation die Ökonomie.
Grafik: --->bankingcockpit.com
Zu beachten ist auch, dass Teile derWirtschaft deflationieren können, während andere Teile sich parallelinflationär aufblähen, weshalb es hier auf die Gesamtwirkung ankommt. Beidieser kann man es so formulieren, dass ein relativer Rückgang der Deflationdie Ökonomie stimuliert, während ein relativer Anstieg der Deflation dieÖkonomie in die Krise führt.
Ob man das Ganze mit demPräfix „In“ oder „De“ beschreibt, ist unerheblich, da es bei allenwirtschaftlichen Aktivitäten um den relativen Werterhalt der Vermögen gehenmuss. Was Ökonomen meinen, wenn sie von einer Phase der absoluten Deflationsprechen, ist nichts anderes als ein relativer Inflationsanstieg bei fallendenPreisen, während es sich bei einer absoluten Inflation um einen relativenInflationsanstieg bei steigenden Preisen handelt. Nicht mehr und nicht weniger.Deshalb wurde von mir ein neuer Forschungszweig ins Leben gerufen, den ichEndonomics nenne.
Doch wie wird die Geldmenge in relativer Weiseaufgebläht? Die Antwort liegt auf der Hand: Durch Drucken von Geld, sprich:durch Verschuldung. Ein relativer Rückgang der Geldmenge wird dadurch erreicht,dass Schulden durch Bankrott verschwinden und somit das aus dem Nichts erzeugteGeld wieder im Nichts verschwindet, wobei die Aktionäre und damit dieSteuerzahler die Zeche zu bezahlen haben, wie das jüngste Beispiel Freddy Macund Fannie Mae offenbart haben.
Inflation und Deflation sind also rein monetärePhänomene und keine Preisphänomene. Die relative Zunahme oder Abnahme derGeldmenge bestimmt, ob wir in absoluter Ausdrucksweise von Inflation oderDeflation sprechen können, wobei sich einzelne Sektoren der Wirtschaftdeflationär (wie zum Beispiel der Immobilienmarkt) oder inflationär (wie etwadie Rohstoffmärkte) entwickeln können.
--->Grafik 1 bankingcockpit.com
--->Grafik 2.bankingcockpit.com
Geldmengenspiele der Zentralbanken
Murray Rothbart hat gezeigt, dass die Zentralbanken die Geldmenge ständig auf-und abblähen und damit nach Belieben unser Geld entwerten oder aufwerten. DerVorgang des absoluten Anstiegs der Preise ist in Wahrheit nichts anderes alsein relatives Verändern der Geldmenge. Es ist deshalb ein Denkfehler, wenn manannimmt, dass Geld in der Deflation immer wertvoller wird.
Es wird in Wahrheitnicht wertvoller, sondern knapper, da relativ gesehen die Geldmenge durchKonkurse und Preisrückgänge schrumpft. Für die Marktteilnehmer entsteht dieIllusion, dass das verbleibende Geld absolut gesehen wertvoller wäre, wobei esin relativer Hinsicht egal ist, ob wir eine Deflation oder eine Hyperinflationhaben. In beiden Fällen ist das Ergebnis eine Vernichtung des relativen Wertesvon Geld.
Aus diesem Grunde können Immobilien, die ihren relativen Wertbehalten, sowohl bei einer Deflation als auch bei einer Inflation vor einemWertverlust schützen, ebenso wie Gold und Silber. Wenn George Soros sagt, dassdie Exzesse der Kreditexpansion jetzt nur durch eine Kreditkontraktion gestopptwerden können, so argumentiert er im Einklang mit Paul Volcker, dem engstenFinanzberater von Barack Obama und designierten Finanzminister, der es alsverwerflich erachtet, wenn die Zentralbank schlecht gemanagte Banken vor demRuin bewahren will.
Rezessionen sind etwas Natürliches, das Zentralbanken nicht bekämpfen sollten,denn letztlich führen diese Kontraktionsphasen der Wirtschaft zuReinigungsprozessen der kreativen Zerstörung, wie es der Ökonom Josef A.Schumpeter nannte, die notwendig sind, um vorherige Exzesse wieder aufzulösen. KreativeZerstörungsphasen sind zunächst deflationär, da die Kreditexzesse zurückgeführtwerden müssen.
Deflationsphasen sollten deshalb mit aller Macht bekämpftwerden, da diese eine grosse Gefahr darstellen, insbesondere da diese Banken anden Ruin führen und diese in solchen Phasen Kredite an die Realwirtschaftverweigern. In Deflationsphasen ist deshalb entscheidend, dass staatliche Hilfeunter Umgehung der Banken direkt in den Wirtschaftskreislauf gelangen.
Kehrtnach einer deflationären Phase die Inflation wieder zurück, wirkt sich dieseviel stärker aus, da vorher sehr viel an Kaufkraft vernichtet wurde und dannPreissteigerungen wegen der Zerstörung der Kapitalbasis viel stärkerdurchschlagen. Dies erklärt auch den starken Anstieg der Goldaktien wie z.B.Homestake Mining von 1932 bis 1937 nach dem Abflauen der starken deflationärenBereinigung von 1929 bis 1932.
Sicherung des Werterhaltes
Die Wirtschaft ist von einem ständigen Wechsel von inflationären zudeflationären Phasen und umgekehrt geprägt. Jede Wellenbewegung, auch wenn sienoch so groß wird, hat einen Pivotpunkt, der durch kybernetischeBerechnungsverfahren sehr präzise angezeigt werden kann. Eine Welt der Blasenbenötigt einen Investmentansatz, der auch in Phasen der allgemeinenGeldvernichtung zumindest den Werterhalt sichert.
Eine andere Möglichkeit sein Geld zu erhalten ist es, bei existentiellenFinanz- oder Systemkrisen in Gold zu investieren. Dieses hat neben Cash ineiner Weltwirtschaftskrise den höchsten Werterhalt.