Liebe Leser,
Öldienstleister wie Schlumberger leiden besonders stark unter den Investitionskürzungen ihrer Kunden. Dies wird auch in den Jahresergebnissen deutlich. Erstmals seit 2002 musste der Branchenprimus wieder einen Verlust melden. Dennoch erhalten die Aktionäre eine Dividende in unveränderter Höhe. Der Umsatz brach um 21,6% ein. Ohne die übernommene Cameron International, die 4,2 Mrd $ zum Umsatz beitrug, hätte sich der Rückgang auf 34% summiert. In allen Regionen hat Schlumberger schlechter abgeschnitten.
Die geografisch breite Aufstellung ist aktuell ein Nachteil
Es gibt aber erste Anzeichen für eine Trendwende. In Nordamerika, wo Schlumberger aber nur knapp ein Viertel seines Umsatzes erwirtschaftet, zog der Umsatz im 4. Quartal sequenziell schon wieder um 4% auf 1,77 Mrd $ an. Im Nahen Osten und in Asien ging es ebenfalls aufwärts. Das Management gab zwar keine konkrete Jahresprognose ab, ist aber davon überzeugt, dass sich die Erholung in Nordamerika fortsetzen wird und der Boden in den Auslandsmärkten erreicht ist.
Vor allem im Permian-Becken in den USA rechnet der Konzern mit steigenden Investitionen der Kunden in die Ölförderung. Zudem sollten die Sparmaßnahmen des vergangenen Jahres Wirkung zeigen. Die geografisch breite Aufstellung ist aktuell ein Nachteil, weil sich die Ölkonzerne bei Ölpreisen unter 60 $ pro Barrel mit Investitionen in Tiefsee-Projekte und andere Vorkommen in schwer zugänglichen Gebieten noch zurückhalten. Langfristig sollte sich die weltweite Präsenz jedoch auszahlen.