Lieber Leser,
wenn es um Strom geht, findet man aktuell kaum echte Gewinneraktien. Die großen Versorger ächzen unter der Energiewende, die hochgelobten und staatlich geförderten Photovoltaikhersteller haben einen tiefen Fall hinter sich. Vor diesem Hintergrund lösten die Geschäftszahlen von Phoenix Solar eine Kursrallye aus.
Das Unternehmen schaffte es, erstmals seit 2010 einen positiven EBIT zu erwirtschaften. Er lag bei 0,6 Millionen Euro. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 16,6% auf 139 Millionen Euro. Das Geschäftsjahr wurde jedoch wieder im Minus geschlossen: 4,6 Millionen Euro Verlust liefen auf (2015: -5,2 Mio. Euro).
Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer
Nach einer langen Durststrecke freuen sich die Börsianer über jede noch so kleine, positive Meldung. Der Aktienkurs legte am Berichtstag um 6,5% zu und stand bei Handelsschluss bei 3,19 Euro. Dennoch ist die Euphorie mit Vorsicht zu genießen. Trotz einer Gewinnwarnung landete Phoenix Solar nur im unteren Bereich des Zielkorridors. Das europäische Geschäft ist mit einem Umsatz von 0,8 Millionen Euro quasi nicht mehr existent. Hinzu kommt, dass das Unternehmen seit langem nicht mehr profitabel ist. Das mag hart klingen, doch nichts Anderes drückt sich in den ständig negativen Konzernergebnissen und dem negativen Eigenkapital aus. Im abgelaufenen Geschäftsjahr verschlechterte sich diese wichtige Kenngröße sogar weiter: Von -7,6 Millionen Euro auf -12,1 Millionen Euro.