Nach der Explosion in der U-Bahn in St. Petersburg ist die Anteilnahme groß. Ganz besonders perfide: Das Brandenburger Tor wird allerdings nicht in den Farben Russlands angestrahlt - wegen einer billigen Ausrede.
Nach dem Anschlag in der U-Bahn von St. Petersburg soll das Brandenburger Tor am Montagabend nicht in den russischen Nationalfarben angestrahlt werden.
Das sagte ein Senatssprecher der Deutschen Presse-Agentur. Billige und peinliche Begründung: St. Petersburg sei keine Partnerstadt von Berlin. Davon solle nur in Ausnahmefällen abgewichen werden. Dabei gab es diese Ausnahmen in der Vergangenheit. Doch russische Terroropfer sind dem rot-rotgrünen Senat offenbar weniger wert als andere.
Zwei Ausnahmen seit November 2015
Das Brandenburger Tor wurde in der jüngeren Vergangenheit sieben Mal gezielt angestrahlt, um den Opfern von Terrorangriffen zu gedenken: Angefangen nach den Anschlägen in Paris im November 2015 folgten symbolische Aktionen für Brüssel, Orlando, Istanbul, Jerusalem, zuletzt London sowie dem Attentat vom Breitscheidplatz.
Stets wurden dabei die Staatsflaggen der betroffenen Nationen oder im Fall von Orlando die Regenbogenflagge auf das Brandenburger Tor projiziert - um Mitgefühl auszudrücken, und um einen zentralen Trauerort auch in der deutschen Hauptstadt zu schaffen.