Lieber Leser,
Spekulanten an den Terminbörsen haben ihre Nettoshort-Position auf den Euro zuletzt deutlich verringert. Genau genommen wurde die Nettoshort-Position seit November 2016 um 94,25 % verringert. Damit beträgt die aktuelle Nettoshort-Position der großen Spekulanten lediglich 7.923 Kontrakte. Die Daten erfassen nur die Positionierungen, die sich bis letzte Woche Dienstag ereignet haben. Der Preisverfall im Euro ab Mitte der Woche ist somit noch nicht erfasst.
Bullish oder bearish?
Da die Nettoshort-Position nun so stark abgebaut wurde, gehen einige Marktteilnehmer davon aus, dass Spekulanten überwiegend bullish für den Euro eingestellt sind. Man darf allerdings nicht vergessen, dass COT-Daten eine Sentimentbetrachtung sind und Extreme oft ein Signal für die gegenteilige Entwicklung beim Preis darstellen, also eine Art Kontraindikation. Der Abbau der Short-Positionen hat sich in der längerfristigen Betrachtung bereits seit Beginn der Seitwärtsphase in 2015 ereignet. Das kann größtenteils auch auf das Verringern von Hedging-Positionen zurückgeführt werden. Eine äußert geringe Nettoshort-Position alleine ist also noch lange nicht Ausdruck für eine extrem bullishe Situation.