Lieber Leser,
Daimler stand in den letzten Wochen und Monaten primär mit der Elektromobilität im Fokus. Es ist ein erklärtes Unternehmensziel, die Elektrifizierung voranzutreiben und mittelfristig zehn Modelle mit Elektroantrieb als Sonderausstattung anzubieten. Doch auch das alte Kerngeschäft vergisst das Management nicht. Die Stuttgarter haben die Produktion eines neuen Dieselmotors gestartet. In einer Stadt, die sich anschickt, Dieselautos im Stadtgebiet zu verbieten.
Stuttgart kämpft bereits seit Jahren mit stark erhöhten Feinstaubwerten. Freiwillige Angebote, die das Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel attraktiv machen sollten, schlugen fehl. Nun schafft man Tatsachen, um die Grenzwerte zu erreichen. Zum städtischen Maßnahmenkatalog gehört unter anderem ein Fahrverbot aller Dieselfahrzeuge, die die EU-Norm 6 nicht erfüllen.
Der Autobauer passt sich den Vorgaben an und präsentiert einen neuen Dieselmotor, der der sauberste aller Zeiten sein soll. Mehrere Filter und eine neue Technik senken die Abgaswerte, die auch außerhalb der Laborbedingungen eingehalten werden sollen.
Absatz und Marge passen
Fernab aller Zukunftsmusik konnte Daimler für den März wieder solide Absatzzahlen auf dem amerikanischen Markt erzielen. Insgesamt wurden 2% mehr Fahrzeuge verkauft, die Kassenschlager sind die C-, E- und S-Klasse. Doch nicht nur der Absatz ist stabil, auch die Marge stimmt. Ernest & Young kürten BMW und Daimler zu den Herstellern mit den weltweit größten Margen. Bei den Schwaben sorgt eine Gewinnspanne von 8,4% für ein entspanntes Wirtschaften.